Aktuelle Dermatologie 2025; 51(08/09): 283
DOI: 10.1055/a-2650-3006
Derma-Fokus

Beste Kasuistik 2024 ausgezeichnet

Rezensent(en):
Claudia Stein
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Die „Aktuelle Dermatologie“ hat den Kasuistikpreis 2024 verliehen. Aus allen zwischen November 2023 und Oktober 2024 eingereichten und publizierten Kasuistiken zeichnete die Jury – bestehend aus den Editors-in-Chief Privatdozentin Laura Susok und Professor Thilo Gambichler sowie dem für die Rubrik „Kasuistik“ verantwortlichen Editor Professor Peter von den Driesch – die folgende Arbeit als herausragend und deshalb als Gewinnerin aus:

  • Azem T, Sticherling M, Berking C, Wagner N. Bäckerasthma bei der Lakritzherstellung? Akt Dermatol 2024; 50(10): 463–467. DOI: 10.1055/a-2363-0887

Professor von den Driesch beglückwünschte die Erstautorin Tara Azem im Namen der Jury und aller an der Zeitschrift beteiligten Personen. Nicht nur habe es sich um einen spannenden Fall gehandelt, größtes Lob und den Preis erhalte die Arbeit v.a. auch dafür, dass sie in Wort und Bild perfekt aufbereitet worden sei. „Wir haben uns sehr über diese Kasuistik gefreut“, lobte er, „und gelernt, dass nicht nur Bäckerinnen und Bäcker mit einer Weizenallergie große Probleme haben können, was ja bekannt ist, sondern auch Mitarbeitende in der Lakritzproduktion.“

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Abb. 1 Preisträgerin des Kasuistikpreises 2024: Tara Azem

Der Laudatio schloss sich Privatdozentin Susok, auch im Namen von Professor Gambichler, uneingeschränkt an: „Die Kasuistik hat allen sehr gut gefallen. Wir waren uns ganz schnell einig.“ Besonders überzeugt habe sie u.a. auch die interdisziplinäre Herangehensweise, die dermatologische, allergologische und arbeitsmedizinische Aspekte verbinde.

Preisträgerin Tara Azem, Assistenzärztin an der Hautklinik des Universitätsklinikums Erlangen, bedankte sich für die Auszeichnung. Sie habe sich, wie sie sagte, sehr über diese „Riesenüberraschung“ gefreut. Sie betrachte den Preis als Ansporn und große Motivation, in diesem Bereich weiterzuarbeiten und weiterhin zu publizieren. Sie beschrieb, dass beim vorgestellten Fall sehr viel „Detektivarbeit“ notwendig gewesen sei – wie so oft in der Allergologie oder der Berufsdermatologie. In der Anamnese sollten, so betonte sie, alle Arbeitsabläufe und Arbeitsstoffe möglichst genau erfasst werden, um berufliche Noxen und Allergene zu identifizieren. Dadurch hätte im vorgestellten Fall das verwendete Weizenmehl überhaupt erst als potenzielles berufliches Inhalationsallergen bei der Herstellung von Lakritzsüßwaren identifiziert werden können. Durch eine Expositionskarenz seien die Beschwerden des Patienten dann vollständig rückläufig. Sehr wichtig also, resümierte sie: „Nachforschen, nachhaken und nicht locker lassen…“. Darauf habe sie mit ihrer Kasuistik hinweisen wollen.

Professor von den Driesch unterstrich die Aussagen von Frau Azem und hofft, wie er betonte, dass solche interessanten Kasuistiken Dermatologinnen und Dermatologen „Appetit machen“ auf dieses spannende Teilgebiet ihres Faches.

Für die Dermatologie entschieden habe sie sich, so berichtete Frau Azem, nach ihrem PJ. Besonders spannend fand sie, wie vielseitig und abwechslungsreich das Fachgebiet sei und dass viele Diagnosen anhand einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung bzw. Inspektion der Haut gestellt werden könnten, ohne immer auf laborchemische oder apparative Diagnostik zurückgreifen zu müssen.

Sie verwies abschließend noch auf die tolle Zusammenarbeit mit dem Team des Erlanger Allergiezentrums. Einen besonderen Dank sprach sie dessen Leiterin Dr. Nicola Wagner aus, die sie bei der Kasuistik sehr unterstützt habe, sowie der Klinikdirektorin Professorin Carola Berking und dem stellvertretenden Klinikdirektor Professor Michael Sticherling.

Haben Sie auch einen interessanten Fall, über den Sie gerne berichten möchten?

Dann reichen Sie Ihre Kasuistik noch bis 31. Oktober 2025 über das Online-Einreichungssystem der „Aktuellen Dermatologie“ ein und bewerben sich somit um den Kasuistikpreis 2025. Informationen zum Einreichungsprozess und Hinweise für Autorinnen und Autoren finden Sie auf der Webseite der Zeitschrift (www.thieme.de/derma).

Der Kasuistikpreis ist mit einem 2-jährigen Abonnement der Zeitschrift und mit einem Preisgeld von 500 € verbunden. Nähere Informationen zu den Teilnahmebedingungen finden Sie unter www.thieme.de/derma-kasuistikpreis.

Claudia Stein, Stuttgart

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Abb. 2 Die Gewinner-Kasuistik „Bäckerasthma bei der Lakritzherstellung?“


Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
18. August 2025

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