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DOI: 10.1055/a-2646-4768
Epinephrininjektionen an Hand und Fingern sind sicher

Epinephrininjektionen in die Finger gelten als kontraindiziert, da sie zu einem irreversiblen Vasospasmus und damit zu einer Infarzierung führen können. Dabei hat bereits vor 20 Jahren eine prospektive Studie aus Kanada gezeigt, dass Adrenalininjektionen im Rahmen von operativen Eingriffen sicher sein können, insbesondere, da die Wirkdauer durch die Gabe von Phentolamin, wenn nötig, deutlich verkürzt werden kann.
Obwohl die durch das Adrenalin ausgelöste Minderperfusion über mehrere Stunden anhalten kann, ist das Risiko einer Infarzierung verschwindend gering. Und da die Eingriffe durch die Adrenalingabe am wachen Patienten und ohne Tourniquet erfolgen können, kann die aktive Beweglichkeit des operierten Fingers in der OP direkt überprüft werden, was sowohl für die Patienten, als auch die Operateure von Vorteil ist. Dennoch sollten Epinephrininjektionen in Finger und Hände nur erfolgen, wenn sich die Behandler über die möglichen Risiken bewusst sind und wissen, wie die vasokonstriktive Wirkung im Notfall aufgehoben werden kann.
Publication History
Article published online:
18 September 2025
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