Journal Club AINS 2025; 14(03): 138-139
DOI: 10.1055/a-2644-5363
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Ultraschallgesteuerte perkutane Kryoneurolyse als therapeutische Option bei der Rippenserienfraktur

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In den Vereinigten Staaten erleiden jedes Jahr mehr als 240 000 Menschen, das entspricht 10 % aller Traumapatienten, ein Thoraxtrauma mit einer oder mehreren Rippenfrakturen. Frakturen führen häufig zu starken atemabhängigen Schmerzen, die länger als 2 Monate anhalten können. Diese Schmerzen tragen erheblich zur Morbidität bei, da die Fähigkeit zum Husten, zur Entleerung von Sekreten und zum tiefen Einatmen reduziert ist, was das Risiko von Lungenkomplikationen (33 % Inzidenz), mechanischer Beatmung und Mortalität (Inzidenz bis zu 12 %) erhöht. Darüber hinaus können unzureichend kontrollierte akute Schmerzen in den Wochen nach einer Fraktur zu chronischen Schmerzen und Behinderungen 6 Monate nach dem Trauma führen (Inzidenz: 28 %). Angesichts der erheblichen gesundheitlichen Folgen selbst unkomplizierter Frakturen empfehlen die Richtlinien der Western Trauma Association (Batavia, Illinois), dass Patienten über 65 Jahre mit ab 3 Rippenfrakturen intensivmedizinisch überwacht werden sollen.

Fazit

Zusammenfassend lässt die Studie von Finneran et al. darauf schließen, dass die ultraschallgeführte perkutane Kryoneurolyse das maximal inspiratorische Lungenvolumen verbessert und gleichzeitig Schmerzen und Opioidkonsum nach traumatischen Rippenfrakturen reduziert. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl und des Single-Center-Designs der vorliegenden Studie sind diese Ergebnisse jedoch als vorläufig anzusehen und müssen in Studien mit größeren Stichproben bestätigt werden.



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Article published online:
09 September 2025

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