Der Autor beobachtet in seiner Praxis als Kinder- und Jugendarzt, dass Eltern bei
ihren Säuglingen und Kleinkindern von Asexualität ausgehen – dies drückt sich
auch in Tabuisierung und Sprachlosigkeit aus. Das ist für das
Entwicklungsgeschehen nicht förderlich. Für Hebammen ist daher das Verständnis
von kindlicher Sexualität als normalem, lebensbejahenden Teil der kindlichen
Entwicklung essenziell. Nur eine sichere innere Position und eine klare,
fachlich fundierte Überzeugung erlauben es, mit Eltern offen und zugleich
feinfühlig zu kommunizieren.