Nephrologie aktuell 2025; 29(09): 445-451
DOI: 10.1055/a-2624-1018
Schwerpunkt
Nephrologie

Antihypertensive Wirkungen von SGLT-2-Inhibitoren und GLP-1-Rezeptoragonisten

Protektive Eigenschaften für Herz und Niere

Authors

  • Walter Zidek

    Meoclinic, Berlin

Zusammenfassung

Die GLP-1-Rezeptoragonisten und die SGLT-2-Inhibitoren sind als Antidiabetika entwickelt worden und haben mittlerweile einen festen Stellenwert in der Nephroprotektion und der Behandlung der Herzinsuffizienz, unabhängig vom Vorliegen eines Diabetes mellitus. Beide Substanzgruppen senken auch den Blutdruck bei Hypertonikern. Die Blutdrucksenkung ist ein willkommener Effekt bei Patienten, die unter kombinierten Störungen leiden. Die GLP-1-Rezeptoragonisten dürften vor allem durch die Gewichtsabnahme den Blutdruck senken. Die SGLT-2-Inhibitoren wirken wahrscheinlich überwiegend durch ihre natriuretischen und diuretischen Effekte. Die GLP-1-Rezeptoragonisten haben bei Hypertonie mit obstruktiver Schlafapnoe günstige Effekte. Der Einsatz beider Substanzen bietet sich an, wenn neben einer Hypertonie Krankheitsbilder bestehen, bei denen diese Substanzgruppen von gesichertem Nutzen sind. Dies kann zu einer Verbesserung der Blutdruckeinstellung oder zur Einsparung von Antihypertensiva führen. Sowohl die SGLT-2-Inhibitoren als auch die GLP-1-Rezeptoragonisten haben ursprünglich als Antidiabetika Eingang in unser therapeutisches Arsenal gefunden. Wenig später stellte sich heraus, dass beide Substanzgruppen unabhängig von ihrer antidiabetischen Wirkung wichtige nephro- und kardioprotektive Eigenschaften haben.



Publication History

Article published online:
07 November 2025

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