Ultraschall Med
DOI: 10.1055/a-2620-4784
Continuing Medical Education

Konotrunkale Anomalien des Feten

Article in several languages: English | deutsch
Ingo Gottschalk
Division of Prenatal Medicine, Gynecological Ultrasound and Fetal Surgery, Department of Obstetrics and Gynecology, University Hospital, Cologne, Germany
,
Tina Menzel
Division of Prenatal Medicine, Gynecological Ultrasound and Fetal Surgery, Department of Obstetrics and Gynecology, University Hospital, Cologne, Germany
,
Christoph Berg
Division of Prenatal Medicine, Gynecological Ultrasound and Fetal Surgery, Department of Obstetrics and Gynecology, University Hospital, Cologne, Germany
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Zusammenfassung

Etwa 0,8 % aller Kinder werden mit Herzfehlern geboren, wobei die Inzidenz pränatal naturgemäß noch höher ist. Unter allen angeborenen Herzfehlern (congenital heart defects, CHD) sind nach den Ventrikel- und Vorhofseptum-Defekten konotrunkale Anomalien die häufigsten kritischen Herzfehler. Unter konotrunkalen Anomalien versteht man Anomalien des Infundibulums (Conus arteriosus) und der großen Gefäße (Truncus arteriosus). Diese Anomalien betreffen überwiegend den rechtsventrikulären Ausflusstrakt und machen etwa 25–30 % aller CHD aus. Aufgrund der Inzidenz und der klinischen Relevanz werden in diesem Artikel perimembranöse Ventrikelseptum-Defekte (VSD) beschrieben sowie die Fallot’sche Tetralogie (TOF), die Pulmonal-Atresie mit VSD (PAVSD), die Transposition der großen Arterien (TGA) sowie die selteneren Herzfehler DORV (Double Outlet Right Ventricle) und TAC (Truncus Arteriosus Communis).
Konotrunkale Anomalien gehen üblicherweise mit einem unauffälligen 4-Kammer-Blick einher, weshalb die pränatale Detektionsrate im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge eher niedrig ist. Da unerkannte konotrunkale Anomalien aber eine hohe postnatale Mortalität und Morbidität aufweisen, sollte das fetale Herz immer entsprechend der international empfohlenen, systematischen und segmentalen Untersuchung in verschiedenen Schnittebenen beurteilt werden, inklusive der Ausflusstrakte und in Kombination mit dem Farbdoppler, um eine höhere Detektionsrate zu erzielen. Dieser Artikel gibt anhand umfangreichen Bildmaterials einen Überblick über die pränatale sonografische Diagnostik konotrunkaler Anomalien.



Publication History

Received: 19 March 2025

Accepted after revision: 21 May 2025

Article published online:
08 September 2025

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