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DOI: 10.1055/a-2618-5997
Der Bücherstapel neben meinem Bett
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Der Herbst ist immer eine schreckliche Zeit, nicht (nur) wegen der zunehmenden Kälte und Dunkelheit, der vielen Kongresse und -vorbereitungen (Zusammenfassungen, Präsentationen …), der anstehenden Gartenarbeit oder des wieder startenden Semesters, sondern wegen des Bücherstapels neben meinem Bett! „Same procedure as every year“: Im Urlaub mache ich einen gut gelaunten, ausnahmsweise nicht gehetzten Stadtbummel und lande in einer Buchhandlung. Angesichts der vielen tollen, interessant anmutenden und so phantasievoll gestalteten Bücher setzt mein Verstand aus. Ich weiß, dass zu Hause noch andere Werke auf mich warten und schon lange kein Platz mehr im Regal ist, und trotzdem verlasse ich (zur Freude der Verlage und des Buchhandels) das Geschäft nicht unter 4 neuen Büchern! Wäre ja nicht ganz so schlimm, wenn ich nicht auch ein Freund des Vorbestellens von dem heißersehnten nächsten Band einer geschätzten Reihe wäre! Über die Jahre wurden da mehrere Autoren und Reihen zur unverzichtbaren Lektüre. Und unpassenderweise erscheinen diese Bücher auch immer im Herbst, nicht zur Buchmesse im Frühling, sondern rechtzeitig fürs Weihnachtsgeschäft. Und da kommen sie nun so nach und nach an und mein Stapel wird höher und höher. Leider wird die Zeit zum Lesen jedoch eher weniger. Zu den oben genannten Gründen kommt ja dann schleichend auch noch das Thema Weihnachten und damit verbunden das Thema Back-Exzesse (ich berichtete schon einmal) dazu! Also eigentlich keine Zeit. Die Erfahrung lehrt jedoch, wenn ich einmal ein Buch angefangen habe und es mich fesselt, dann finde ich Nischen oder lese als Art Vermeidungsreaktion auch ohne eine solche Nische. Habe ich schon beim 3. Staatsexamen praktiziert, damals mit nichts geringerem als dem „Herr der Ringe“, alle 3 dicken Bände. Übrigens vererbt sich das Ganze offensichtlich: Am Wochenende musste ich, mit mental zugehaltenen Augen, eine Buchhandlung betreten, weil meine Tochter, obwohl auch auf sie ein eigener, noch größerer Stapel wartet, aktiv noch ein Buch suchte, was genau diesen Kann-nicht-mehr-aufhören-Effekt hat. Ich war diesmal standhaft, sah jedoch, dass ich eine Vorbestellung wahrscheinlich vergessen hatte, was ich zu Hause sofort prüfte und korrigierte! Wie gesagt, der Verstand setzt dann aus.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
24. Oktober 2025
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