Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2025; 60(06): 322
DOI: 10.1055/a-2612-0866
Neues aus der Forschung

Kein Zusammenhang zwischen Midazolam und postoperativem Delir

Contributor(s):
Benedikt Lampl

Das postoperative Delir ist ein Zustand der akuten, aber vorübergehenden neurokognitiven Störung, die sich typischerweise innerhalb einer Woche nach einer Operation manifestiert und durch Symptome wie gestörte Aufmerksamkeit, Bewusstseinsschwankungen und akute Veränderungen der Kognition gekennzeichnet ist. Die Inzidenz eines postoperativen Delirs variiert je nach Patientendemografie, chirurgischem Eingriff und Beurteilungsmethoden. Jährlich werden weltweit mehr als 310 Millionen Patienten operiert, wobei es sich bei etwa 25% um ältere Menschen handelt, die ein höheres Risiko für die Entwicklung eines postoperativen Delirs aufweisen. Eine Studie mit 30 Krankenhäusern und mehr als 20000 älteren chirurgischen Patienten ergab eine Gesamtinzidenz für postoperatives Delir von 12%, bei kardiochirurgischen Eingriffen lag sie sogar zwischen 13,7 und 57,3%. Obwohl das postoperative Delir selbst ein transienter Zustand ist, wurde es mit langfristigen kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht, die zu unerwünschten Folgen wie verlängerten Krankenhausaufenthalten, erhöhten Wiedereinweisungs- und hohen Sterblichkeitsraten führen.



Publication History

Article published online:
13 June 2025

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