Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2025; 19(03): 164-168
DOI: 10.1055/a-2607-7514
Übersichtsarbeit

Sprache beeinflusst Denken und Handeln

Wie die Nutzung positiver Kommunikation zur Entstigmatisierung von Patient*innen mit Adipositas beiträgtWording influences thought and actionHow the use of positive wording contributes to the destigmatization of obese patients
Ruth Charlotte Ahrens
1   Freiberufliche Pflegewissenschaftlerin, Lehrbeauftragte der Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften, Berlin, Deutschland
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Zusammenfassung

Ziel

Der Artikel verfolgt das Ziel einer traumasensiblen Reflexion gewichtsstigmatisierender Äußerungen und Behandlungserlebnisse in der somatischen Allgemeinversorgung. Zudem soll die Förderung der personalen Kompetenzen im Kollegenkreis unterstützt werden.

Methodik

Es handelt sich um eine Kasuistik ohne detaillierte Anamnesen. Ausgewertet werden empirisch-hermeneutische Aussagen über Erlebnisse hochgewichtiger Patient*innen in der somatischen Versorgung in Allgemeinkrankenhäusern.

Ergebnisse

Unter Berücksichtigung eines gewissen Bias lassen sich deutliche Hinweise auf einen Bedarf an der Nutzung von wertschätzender, respektvoller Empathie sowie eines traumasensiblen Ansatzes in der Versorgung über- und hochgewichtiger Patient*innen ableiten.

Schlussfolgerung

Fachpersonal kann und sollte das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Patientinnen auch unter den Kolleginnen fördern, indem gemeinsam bewusst über Einstellungen und Handlungen nachgedacht wird, eine positive Sprache verwendet wird und auf beschämende sowie demütigende Handlungen verzichtet wird.

Abstract

Purpose

The purpose of this article is to provide a trauma-sensitive reflection on weight-stigmatizing statements and treatment experiences with professionals in somatic general care. It also aims to promote personal competence among colleagues.

Methods

The methodology is based on casuistry without detailed case histories. It involves the evaluation of empirical-hermeneutic statements about the experiences of high-weight patients in somatic care in general hospitals.

Results

Considering a certain bias, clear indications can be derived of the need for the use of appreciative, respectful empathy and a trauma-sensitive approach in the care of overweight and high-weight patients.

Conclusion

Professionals can and should also promote awareness of patients' needs among colleagues by consciously reflecting together on their attitudes and actions, using positive language, and refraining from shameful and humiliating actions.



Publication History

Article published online:
15 September 2025

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