Z Orthop Unfall
DOI: 10.1055/a-2593-9161
Original Article

Die Selbsterhebung der Ellenbogenbeweglichkeit durch den Patienten als reliable Methode in der postoperativen Nachuntersuchung von Radiuskopffrakturen

Article in several languages: English | deutsch
Johannes Porsche
1   Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, BG Klinik Tübingen, Tübingen, Germany (Ringgold ID: RIN64374)
,
Patrick Ziegler
2   Abteilung für Orthopädie und Traumatologie, Klinik Gut Sankt Moritz, St. Moritz, Schweiz (Ringgold ID: RIN111955)
1   Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, BG Klinik Tübingen, Tübingen, Germany (Ringgold ID: RIN64374)
,
Tina Histing
1   Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, BG Klinik Tübingen, Tübingen, Germany (Ringgold ID: RIN64374)
,
Marc-Daniel Ahrend
1   Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, BG Klinik Tübingen, Tübingen, Germany (Ringgold ID: RIN64374)
,
Sven Maier
1   Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, BG Klinik Tübingen, Tübingen, Germany (Ringgold ID: RIN64374)
,
Cornelius Sebastian Fischer
1   Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, BG Klinik Tübingen, Tübingen, Germany (Ringgold ID: RIN64374)
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Zusammenfassung

Hintergrund

Häufig wird eine suffiziente Nachuntersuchung von Frakturen durch altersbedingte, gesundheitliche oder geografische Gründe erschwert. Eine Alternative zur persönlichen ärztlichen Vorstellung könnte die Selbsteinschätzung der Patienten hinsichtlich des funktionellen Ergebnisses sein. Für Verletzungen im Bereich des Ellenbogens mangelt es an validierten Fragebogen zur Erfassung dieser Parameter. Ziel der Studie war die Validierung der Selbsteinschätzung des Bewegungsumfangs durch den Patienten nach operativer Versorgung komplexer Radiuskopffrakturen.

Methoden

Es wurden 50 Patienten (42% Frauen) mit einem durchschnittlichen Alter von 49,7 ± 13,8 Jahren (Range 25–82 Jahre) mit einer operativ behandelten Radiuskopffraktur (Mason III oder IV) 39,6 ± 23,3 Monate postoperativ nachuntersucht. Die Versorgung erfolgte mittels Radiuskopfrekonstruktion (60%) oder Radiuskopfprothese (40%). Die Nachuntersuchung umfasste die Erhebung der Beweglichkeit des Ellenbogens mithilfe eines Fragebogens (Elbow Motion Assessment Score) und die Kontrolle durch einen Untersucher mittels Goniometer. Zusätzlich wurde die Lebensqualität mittels SF-36 Health Survey erfasst. Die Übereinstimmung der Beweglichkeit wurde prozentual und mithilfe der Korrelation nach Spearman erfasst.

Ergebnisse

Exakte Übereinstimmungen von Untersucher und Patient wurden bei 54% in Flexion, 40% in Extension, 86% in Pronation und 54% in Supination erreicht. Die Mediane der Abweichungen in der Übereinstimmung betrugen 10° bei Extension und Flexion und 20° bei Pro- und Supination. Die Korrelationen betrugen r = 0,550 (Flexion), r = 0,841 (Extension), r = 0,808 (Pronation) und r = 0,754 (Supination). Patienten, die in den Bewegungen mit dem Untersucher übereinstimmten, erreichten im SF-36 Health Survey einen höheren Punktwert als Patienten, die nicht mit dem Untersucher übereinstimmten (50,5 bis 54,1 vs. 40,0 bis 45,5).

Zusammenfassung

Die Erhebung des Bewegungsumfangs durch den Patienten anhand eines Fragebogens zeigte eine große Übereinstimmung mit der Messung durch einen objektiven Untersucher. Eine solche Selbsterhebung kann daher als eine geeignete, kosteneffektive Alternative in der Nachuntersuchung von operativ versorgten Radiuskopffrakturen gesehen werden.



Publication History

Received: 12 November 2023

Accepted after revision: 23 April 2025

Article published online:
20 May 2025

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