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CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd
DOI: 10.1055/a-2593-0275
GebFra Science
Review

Perinatale Neuroprotektion bei Frühgeburt

Article in several languages: English | deutsch
Richard Berger
1   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Marienhaus Klinikum St. Elisabeth, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Mainz und Maastricht, Neuwied, Germany (Ringgold ID: RIN39639)
,
Patrick Stelzl
2   Universitätsklinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und gynäkologische Endokrinologie, Kepler Universitätsklinikum, Johannes Kepler Universität Linz, Linz, Austria (Ringgold ID: RIN31197)
,
3   Frauenklinik, Universitätsklinikum Rostock, Rostock, Germany (Ringgold ID: RIN39071)
,
4   Frauenkliniken, Asklepios Kliniken Barmbek, Wandsbek und Nord-Heidberg, Hamburg, Germany (Ringgold ID: RIN38169)
,
Angela Kribs
5   Kinderklinik, Abteilung für Neonatologie, Universitätsklinikum Köln, Köln, Germany (Ringgold ID: RIN27182)
,
Holger Maul
4   Frauenkliniken, Asklepios Kliniken Barmbek, Wandsbek und Nord-Heidberg, Hamburg, Germany (Ringgold ID: RIN38169)
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Zusammenfassung

Eine der wesentlichen Ursachen der perinatalen Morbidität und Mortalität ist die Frühgeburt. Die Rate an Hirnblutungen Grad III und IV bei Kindern mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g lag in Deutschland im Jahr 2022 bei 2,97% und die der periventrikulären Leukomalazie bei 1,07%. Neben diesen schweren Formen der Hirnschädigung, die sonografisch sichtbar sind, zeigen neuere MRT-Studien zum errechneten Termin der betroffenen Kinder auch diffuse Schädigungen der weißen und grauen Substanz, besonders auch der Basalganglien und des Zerebellums, als Zeichen von gestörter Hirnentwicklung und -funktion. Um diesen Kindern einen optimalen Start ins Leben zu bieten, ist es sehr entscheidend, sie von Anfang an in einem Perinatalzentrum LEVEL I zu betreuen. Darüber hinaus stehen uns eine Reihe perinatologischer Maßnahmen zur Verfügung, welche die neuronale Entwicklung von frühgeborenen Kindern entscheidend verbessern. Dazu gehören der Einsatz von antenatalen Kortikosteroiden, Magnesium, aber auch das späte Abnabeln. Die Hypothermiebehandlung eignet sich bei frühgeborenen Kindern, anders als bei reifgeborenen, nicht zur Neuroprotektion, wie jüngste Untersuchungen zeigen. Da auch Tage und Wochen nach dem primären Insult infolge persistierender Inflammation und mangelnder trophischer Stimulation sogenannte sekundäre und tertiäre Zellschäden entstehen können, ist es erforderlich, neben einer bestmöglichen Erstversorgung unreifer Kinder auch die anschließende Betreuung auf der Intensivstation im Sinne eines neuronal-positiv stimulierenden Umfeldes optimal zu gestalten. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Stillen und der Muttermilchernährung zu.



Publication History

Received: 23 January 2025

Accepted after revision: 12 March 2025

Article published online:
30 June 2025

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