Pneumologie 2025; 79(07): 490-491
DOI: 10.1055/a-2592-6892
Pneumo-Fokus

Sektion D1

Infektiologie und TuberkuloseContributor(s):
Pontus Mertsch
,
Elena Terhalle
,
Jessica Rademacher
Preview

Die wissenschaftliche Aufarbeitung der COVID-19-Pandemie führt uns erneut eindrücklich vor Augen, welche zentrale Rolle pulmonale Infektionen für unsere Gesundheit spielen. Insbesondere die Bedeutung und zuletzt erhöhte Sichtbarkeit präventiver Maßnahmen wie Hygiene und Impfungen verdient in diesem Zusammenhang besondere Beachtung.

Die Sektion „Infektiologie und Tuberkulose“ der DGP befasst sich mit dem gesamten Spektrum pulmonaler Infektionen, von der Prävention über die Diagnostik bis hin zur Therapie akuter und chronischer Krankheitsverläufe. Atemwegsinfektionen zählen nach wie vor weltweit zu den häufigsten Ursachen für Morbidität und Mortalität. Neben akuten Krankheitsbildern wie der ambulant erworbenen Pneumonie und viralen Atemwegserkrankungen rücken zunehmend chronische pulmonale Infektionen, etwa im Kontext von Bronchiektasen oder bei Infektionen mit nichttuberkulösen Mykobakterien, in den Fokus. Diese stellen eine besondere therapeutische Herausforderung dar und verdeutlichen die Notwendigkeit einer langfristigen, spezialisierten Betreuung innerhalb der Pneumologie.

Ein weiterer zentraler Schwerpunkt der Sektion liegt auf der Tuberkulose, einer auch im 21. Jahrhundert weiterhin komplexen und gesellschaftlich relevanten Infektionskrankheit. Die Sektion setzt sich aktiv für eine strukturierte, interdisziplinär koordinierte Versorgung dieser Patientengruppe ein und betont die Notwendigkeit sektorenübergreifender Zusammenarbeit.

Die Sensibilisierung für die Bedeutung präventiver Maßnahmen ist ein weiterer elementarer Bestandteil der Sektionsarbeit. In diesem Zusammenhang stellen die breite Verfügbarkeit neuer Pneumokokkenkonjugatimpfstoffe sowie die Aufnahme der RSV-Impfung in die Empfehlungen der STIKO bedeutende Fortschritte in der Verhinderung schwerer Atemwegsinfektionen dar.

Die enge Kooperation mit anderen Fachgesellschaften, z.B. mit der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) und dem Deutschen Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK), ermöglicht eine fachlich fundierte, praxisnahe und interdisziplinär orientierte Diskussion infektiologischer Themen innerhalb der Pneumologie.

Ein besonderes Anliegen der Sektion ist die Förderung des ärztlichen und wissenschaftlichen Nachwuchses. Junge Kolleginnen und Kollegen werden gezielt ermutigt, sich aktiv in die Sektionsarbeit einzubringen. Aktuell zählt die Sektion 533 Mitglieder, davon 32% Frauen – mit einem weiteren leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.



Publication History

Article published online:
14 July 2025

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