KJP up2date 2025; 02(03): 217-240
DOI: 10.1055/a-2583-0677
Symptome und Syndrome

Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter

Susanne Walitza
,
Lukasz Smigielski
,
Juliane Ball
,
Veronika Brezinka
,
Christa Rütter
Preview

Zwangsstörungen sind häufige, für viele Kinder und Jugendliche sehr beeinträchtigende Störungen. Der Früherkennung und raschen evidenzbasierten Behandlung von Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter kommt eine besondere Bedeutung zu. Neben der Symptomatik selbst sollte man die Einsichtsfähigkeit, komorbide Störungen und die Interaktionen in der Familie bei der Diagnostik und Behandlung besonders berücksichtigen.

Kernaussagen
  • Zwangsstörungen sind schon im Kindes- und Jugendalter häufig auftretende und sehr beeinträchtigende Erkrankungen.

  • Die Zwangserkrankung wird häufig lange verheimlicht oder bei Kindern nicht als solche erkannt.

  • Wie bei nahezu allen psychischen Erkrankungen liegen häufig andere psychische Störungen komorbid vor.

  • Hervorzuheben sind die Tic-Störungen, die – wenn sie gemeinsam mit Zwängen auftreten – eine besondere Entität zu bilden scheinen.

  • Das Vorliegen oder Fehlen von Einsicht hat eine diagnostische und therapeutische Relevanz.

  • Die erste Wahl der Behandlung ist die kognitive Verhaltenstherapie.

  • Aber auch die Kombination mit Medikamenten oder die alleinige Psychopharmakotherapie kann indiziert sein. Hier sind selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer im Kindes- und Jugendalter die erste Wahl.

  • Der Einbezug der Eltern wird in den Leilinien empfohlen und ist vor allem bei Kindern relevant.

  • Je früher die Behandlung beginnt, umso besser ist die Prognose.



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Article published online:
01 July 2025

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