Z Orthop Unfall 2025; 163(05): 468-476
DOI: 10.1055/a-2566-1049
Review

Orthesen bei osteoporoseassoziierten Frakturen und chronischen Beschwerden der Wirbelsäule – ein systematisches Review

Article in several languages: English | deutsch

Authors

  • John Fitzgerald Tipton

    1   Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Plastische, Rekonstruktive und Handchirurgie, Bundeswehrkrankenhaus Westerstede, Westerstede, Deutschland
  • Christoph Schulze

    2   Rehabilitation, Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr, Warendorf, Deutschland
    3   Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland (Ringgold ID: RIN39071)
    4   Universitätsinstitut für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation, Universitätsklinik Salzburg LKH, Salzburg, Österreich
  • Philipp Georg Schnadthorst

    5   Zentrale Notaufnahme, Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, Schmerztherapie, Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, Hamburg, Deutschland
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Zusammenfassung

Hintergrund

Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung multiätiologischer Genese mit hoher gesundheitsökonomischer Relevanz. Verminderung der Knochenmasse und Störung der Mikroarchitektur führen dabei zu erhöhtem Frakturrisiko. Die Therapie ist vielschichtig. Orthesen werden in der Behandlung von akuten Wirbelkörperfrakturen und bei chronischen Schmerzen eingesetzt.

Ziel der Arbeit

Es sollen evidenzbasierte Empfehlungen zum Einsatz von Orthesen bei Osteoporose mit Wirbelkörperfrakturen und chronischen Beschwerden abgeleitet werden.

Material und Methoden

Die Literaturrecherche erfolgte nach dem PRISMA-Protokoll in den Datenbanken PubMed, ScienceDirect, Cochrane und Google Scholar. Die Bewertung des Verzerrungsrisikos der Arbeiten erfolgte mit dem RoB2 für randomisierte bzw. dem ROBINS-I bei nicht randomisierten Studien. Der Evidenzlevel wurde nach AHCPR festgelegt.

Ergebnisse

Es wurden 18 Studien eingeschlossen (11× bei chronischen osteoporoseassoziierten Beschwerden; 7× bei akuten osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen), wobei Studien ohne Randomisierung 5× das Evidenzlevel IIa erreichten. Das Verzerrungsrisiko war 10× moderat, 4× schwerwiegend und 3× kritisch. Bei randomisierten Studien ergab sich folgende Verteilung: 10× Ib, 1× IIb, 1× III und 1× IV resp. 10× moderate und 3× kritische Verzerrung.

Diskussion

Bei osteoporoseassoziierten Rückenschmerzen zeigten sich durch Nutzung von Orthesen Schmerzreduktion und Verbesserung der Kraft der Extensoren. Dies konnte bei osteoporoseassoziierten Wirbelkörperfrakturen nicht einheitlich beobachtet werden. Aussagen zur Überlegenheit eines Orthesenmodells konnten mit der aktuellen Studienlage nicht getroffen werden.

Supplementary Material

Zusatzmaterial



Publication History

Received: 07 October 2024

Accepted after revision: 19 March 2025

Article published online:
26 May 2025

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