Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/a-2565-8110
Verzögertes vs. frühzeitiges Debridement bei offenen distalen Radiusfrakturen

Um nach einer offenen distalen Radiusfraktur Infektionen zu verhindern, erfolgen üblicherweise frühzeitig eine antibiotische Behandlung und eine Frakturstabilisierung mit chirurgischem Debridement. Dabei haben u. a. der Schweregrad der Fraktur, die Qualität des Debridements und die Zeitverzögerung bis zum Beginn der Antibiotikatherapie Einfluss auf das Infektionsrisiko, der Zeitpunkt der Operation hingegen weniger.
In der hier untersuchten Kohorte kam es nach verzögertem Debridement nicht häufiger zu Infektionen oder anderen Komplikationen als nach frühzeitiger OP innerhalb von 24 Stunden. Die Schwere der Verletzung scheint hingegen, neben anderen verletzungsspezifischen Faktoren, eine wichtigere Rolle für das Infektionsrisiko zu spielen als der Zeitpunkt des Debridements. Deshalb sollten Typ-III-Frakturen und Frakturen infolge von Quetschungen nach Ansicht der Autoren weiterhin frühzeitig operiert werden.
Publication History
Article published online:
18 June 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany