Der Kopfschmerz nach Durapunktion (postdural puncture headache, PDPH, postpunktioneller Kopfschmerz) ist eine anerkannte Komplikation nach unbeabsichtigter Duraperforation während einer Epiduralanalgesie oder absichtlicher Durapunktion zur Spinalanästhesie, diagnostischen oder interventionellen neuroaxialen Eingriffen. Die Inzidenz variiert stark und liegt je nach Verfahrens- und Patientenfaktoren zwischen < 2% und 40%. PDPH tritt normalerweise innerhalb der ersten 5 Tage nach der beobachteten oder vermuteten Durapunktion auf. Kopfschmerzen gehen oft mit Nackensteifigkeit und/oder subjektiven Hörstörungen einher. Obwohl die Kopfschmerzen innerhalb von 2 Wochen verschwinden können, kann ihre Schwere die täglichen Aktivitäten beeinträchtigen. Dies ist besonders wichtig für postpartale Patientinnen, die sich um ihr Neugeborenes kümmern. Darüber hinaus ist PDPH mit Komplikationen verbunden, darunter Subduralhämatom (SDH), zerebrale Sinusvenenthrombose (cerebral venous sinus
thrombosis, CVST), Depression, Funktionsstörung der Hirnnerven sowie chronische Kopf- und Rückenschmerzen. Derzeit fehlen evidenzbasierte Leitlinien zur Prävention, Diagnostik oder Behandlung dieser Erkrankung.