CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2025; 85(05): 541-547
DOI: 10.1055/a-2555-4602
GebFra Science
Original Article

Erste Analyse der Häufigkeiten von serös tubaren intraepithelialen Karzinomen (STIC) in Deutschland – Auswertung des rheinland-pfälzischen Krebsregisters von 2016 bis 2023

Article in several languages: English | deutsch
Valerie Catherine Linz
1   Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit, Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Germany (Ringgold ID: RIN39068)
,
Alina Breuer
2   Krebsregister Rheinland-Pfalz im Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP, Mainz, Germany
,
Philipp Leppert
2   Krebsregister Rheinland-Pfalz im Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP, Mainz, Germany
,
Nils Herm-Stapelberg
2   Krebsregister Rheinland-Pfalz im Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP, Mainz, Germany
,
Katja Schwarzer
2   Krebsregister Rheinland-Pfalz im Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP, Mainz, Germany
,
Annette Hasenburg
1   Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit, Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Germany (Ringgold ID: RIN39068)
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Einleitung

Seröse tubare intraepitheliale Karzinome (STIC) gelten als Vorläuferläsionen von high-grade serösen Karzinomen (HGSC) der Frau. Die Inzidenz, Prognose und Therapie der seltenen STIC sind noch unklar. Seit 2021 sind isolierte STIC meldepflichtig, sodass alle registrierten STIC in Rheinland-Pfalz (RLP) ausgewertet wurden.

Material und Methoden

Alle Pathologieberichte des Krebsregisters RLP wurden auf Schlagwörter rund um das Thema STIC systematisch im Zeitraum von 01/2016 bis 12/2023 durchsucht und ausgewertet.

Ergebnisse

382 Pathologieberichte wurden als relevant identifiziert und gescreent. Sieben Patientinnen mit einem isolierten STIC wurden in den Jahren 2020–2022 gemeldet. Dies entsprach 0,014% aller Meldungen von Krebserkrankungen bei Frauen in diesem Zeitraum in RLP. Sechs Patientinnen erhielten die Diagnose eines isolierten STIC im Rahmen einer risikoreduzierenden Salpingo-Oophorektomie (RRSO). Das durchschnittliche Alter der Patientinnen zum Zeitpunkt der RRSO betrug 60,29 (± 7,09) Jahre. Die RRSO wurde durchschnittlich 9,38 (± 6,75) Jahre nach der Erstdiagnose eines Mammakarzinoms/DCIS bei 5 Patientinnen durchgeführt. Im Follow-up-Zeitraum bis 01/2024 wurde bei keiner Patientin mit isoliertem STIC ein HGSC registriert. 43 synchrone STIC wurden im Zeitraum von 01/2016–12/2023 gemeldet.

Schlussfolgerung

2–3 isolierte STIC-Diagnosen pro Jahr wurden in den Jahren 2020–2022 in RLP registriert und sind bisher ohne Nachweis eines Rezidivs eines HGSC. Zukünftig soll die systematische Erfassung von STIC auf die weiteren Landeskrebsregister ausgeweitet werden, um valide Daten zur Inzidenz von STIC in Deutschland zu erhalten, unter anderem auch als grundlegende Information für das nationale STIC-Register.

Supplementary Material



Publication History

Received: 22 October 2024

Accepted after revision: 09 March 2025

Article published online:
15 May 2025

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