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DOI: 10.1055/a-2545-4074
Insekten- und Zeckenschutz in der Reisemedizin
Autoren
Vektorübertragene Erkrankungen haben eine große Relevanz in der Reise- und Tropenmedizin. Maßnahmen zum Insekten- und Zeckenschutz auf Reisen sind daher essenzieller Bestandteil jeder reisemedizinischen Beratung. Dieser Artikel schildert ein praxisorientiertes Vorgehen und fasst die wichtigsten Maßnahmen zusammen.
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Vektorübertragene Erkrankungen sind eine führende Ursache für Infektionskrankheiten und betreffen z.B. in Form der Malaria und Arbovirosen auch in Endemiegebiete Reisende.
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In einem Gebiet können verschiedene Vektoren tagaktiv oder nachtaktiv sein.
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Eine fundierte reisemedizinische Beratung sollte immer eine individuelle Risikobewertung und Empfehlungen zum Insekten- und Zeckenschutz beinhalten.
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Repellents mit DEET (30–50%) oder Icaridin (20–30%) sind wirksame Mittel zur Abwehr von Stechmücken und Zecken auch in tropischen und subtropischen Regionen.
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Helle, dicht gewebte Stoffe schützen zusätzlich vor Insekten- und Zeckenstichen.
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Imprägnierte Moskitonetze (ITN) bieten in Malariaendemiegebieten einen effektiven Schutz vor nächtlichen Mückenstichen. Pyrethroidresistenzen der Vektoren nehmen zu, sodass innovative Konzepte zur Imprägnierung von Moskitonetzen erforderlich sind.
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Wohnstätten sollten gegen Stechmücken gesichert werden, z.B. mit Insektenschutzgittern und Klimaanlage.
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Stehende Gewässer sind Brutstätten von Stechmücken und sollten beseitigt oder abgedeckt werden.
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Auch nach der Rückkehr aus einem Endemiegebiet ist ein konsequenter Moskitoschutz zur Vermeidung autochthoner Infektionen sinnvoll. Insbesondere erkrankte Reiserückkehrer in der virämischen Phase sollten auch in Deutschland in den Sommermonaten von Stechmücken abgeschirmt werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
10. November 2025
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Burgunderstraße 31, 40549 Düsseldorf, Germany
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Literatur
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- 8 Verordnung über die Meldung und die Abgabe von Biozid-Produkten sowie zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 528/2012 (Biozidrechts-Durchführungsverordnung – ChemBiozidDV) vom 18.08.2021 (BGBl. I S. 3706).
- 9 Verordnung (EU) Nr. 528/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22.05.2012 über die Bereitstellung auf dem Markt und die Verwendung von Biozidprodukten.
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- 12 Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Arbovirosen in Deutschland. https://register.awmf.org/assets/guidelines/042-010l_S1_Diagnostik-Therapie-Arbovirosen_2025-07.pdf
