Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2025; 12(02): 65
DOI: 10.1055/a-2532-5100
Editorial

Editorial

Nikolaos Tsilimparis

Liebe Leserinnen und Leser,

wir leben in bewegten Zeiten. Globale Krisen, politische Spannungen und eine zunehmend fragile Weltordnung prägen unseren Alltag und machen deutlich, wie verletzlich unsere Gesellschaften sind. Inmitten dieser Unruhe bleibt die Medizin ein verlässlicher Anker – sie kennt keine Grenzen, keine Nationalitäten und keine Ideologien. Sie verbindet Menschen über kulturelle und geopolitische Unterschiede hinweg durch ein gemeinsames Ziel: Heilung, Hilfe und Hoffnung. Gerade die Gefäßmedizin, die so eng mit dem Fluss des Lebens verbunden ist, steht exemplarisch für diesen verbindenden Charakter.

Mit der zweiten Ausgabe der Gefäßmedizin Scan im Jahr 2025 setzen wir erneut unseren Anspruch um, Ihnen aktuelle Entwicklungen aus der Gefäßmedizin praxisnah und wissenschaftlich fundiert zu präsentieren. Besonders freuen wir uns, Ihnen in dieser Ausgabe zwei hochaktuelle CME-Beiträge anbieten zu können, die zentrale Themen der arteriellen Gefäßmedizin beleuchten.

Behrend und Grötzinger widmen sich der invasiven Revaskularisation bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK). Die im Jahr 2024 aktualisierten Leitlinien haben wichtige Impulse gesetzt und tragen den Fortschritten in der endovaskulären sowie chirurgischen Therapie Rechnung. Der CME-Beitrag stellt die zentralen Neuerungen systematisch dar, diskutiert deren klinische Relevanz und gibt klare Empfehlungen für die tägliche Praxis. Besonders der multidisziplinäre Therapieansatz, der Patient*innen-individuelle Entscheidungen in den Mittelpunkt rückt, wird dabei betont.

Ergänzend beleuchtet Pfabe das Poplitealarterienaneurysma – eine häufig unterschätzte, aber klinisch bedeutsame Entität. Sein Beitrag bietet einen kompakten Überblick über die aktuelle Datenlage zu Epidemiologie, Diagnostik und therapeutischen Optionen. Die differenzierte Betrachtung konservativer versus interventioneller Strategien unterstreicht die Bedeutung einer frühzeitigen und strukturierten Diagnostik in der Gefäßsprechstunde – nicht zuletzt mit Blick auf die oft bilaterale Manifestation dieser Erkrankung.

Diese beiden Beiträge verdeutlichen einmal mehr, wie dynamisch sich die Gefäßmedizin entwickelt. Neue Leitlinien, wachsende Evidenz und technische Innovationen fordern uns als Behandelnde stetig heraus – und geben uns zugleich Werkzeuge an die Hand, unsere Patientinnen und Patienten noch gezielter und individueller zu versorgen.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns über Ihre Rückmeldungen, Anregungen und Diskussionen – gern auch über unser CME-Portal.

Mit besten kollegialen Grüßen

N. Tsilimparis



Publication History

Article published online:
20 May 2025

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