Arthritis und Rheuma 2025; 45(05): 307
DOI: 10.1055/a-2506-5341
Editorial

Bildgebung und interventionelle Therapie muskuloskelettaler Erkrankungen

Authors

  • Xenofon Baraliakos

  • Uwe Maus

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In dieser Ausgabe von arthritis + rheuma werden Ihnen 5 Beiträge zum Thema Entwicklungen in der Bildgebung und der interventionellen Therapie muskuloskelettaler Erkrankungen präsentiert. Damit möchten wir die wachsende Bedeutung innovativer Methoden für die Verbesserung der Diagnostik, Therapieplanung und Versorgung von Patientinnen und Patienten mit rheumatologischen und orthopädischen Erkrankungen beleuchten. Daniel B. Abrar diskutiert den Stellenwert der molekularen Magnetresonanztomografie (MRT) in der Diagnostik von Rückenschmerzen. Molekulare MRT-Techniken ermöglichen die Detektion biochemischer Veränderungen in den Strukturen der Wirbelsäule (z. B. Bandscheiben) bereits in frühen Krankheitsstadien und eröffnen damit neue Möglichkeiten für die Frühdiagnostik und Therapiekontrolle degenerativer Bandscheibenerkrankungen.

Torsten Diekhoff zeigt in seinem Beitrag die Einsatzmöglichkeiten der Dual-Energy-Computertomografie (DECT). Neben der etablierten Rolle in der Diagnostik von Gicht können mit dieser Technologie auch Knochenmarködeme und entzündliche Weichteilveränderungen dargestellt werden. DECT stellt somit eine relevante Ergänzung insbesondere bei komplexen Differenzialdiagnosen oder bei Kontraindikationen für die MRT dar.

Arian Taheri Amin et al. widmen sich mit der transarteriellen Mikroembolisation (TAME) einem innovativen minimalinvasiven Therapieansatz bei chronischen Gelenkschmerzen. Durch die gezielte Embolisation pathologischer Neovaskularisationen kann eine nachhaltige Schmerzlinderung erzielt werden. Die bisherigen klinischen Daten, einschließlich randomisierter Studien, belegen das Potenzial dieses Verfahrens, eine therapeutische Lücke zwischen konservativen Maßnahmen und Gelenkersatz zu schließen.

Philipp Sewerin et al. stellen die MRT-Diagnostik bei Achillessehnenerkrankungen dar. Die MRT ermöglicht eine differenzierte Analyse struktureller und entzündlicher Veränderungen der Sehne und ihrer umgebenden Strukturen und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Abklärung unklarer klinischer Befunde sowie zur Verlaufskontrolle. Angesichts der zunehmenden Bedeutung der Pathologien bei Sehnenansatzerkrankungen unterstreicht dieser Beitrag den hohen Stellenwert der MRT in der muskuloskelettalen Diagnostik.

Schließlich beleuchten Christoph Beyersdorf et al. die Rolle der Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA). Über die klassische Knochendichtemessung hinaus ermöglichen moderne Auswertungsverfahren eine multiparametrische Beurteilung von Knochenqualität, Frakturrisiko und Körperzusammensetzung. Der Artikel beschreibt außerdem standardisierte Messprotokolle, um Fehlinterpretationen mit weitreichenden klinischen Konsequenzen zu vermeiden. Insgesamt spiegeln die in diesem Heft dargestellten Beiträge den Fortschritt im jeweiligen Bereich wider. Sie verdeutlichen den Beitrag der Bildgebung und interventioneller Verfahren der Radiologie zur Verbesserung und Präzisierung der vorhandenen therapeutischen Optionen und damit zur Optimierung der Patientenversorgung.

Prof. Dr. Xenofon Baraliakos, Herne
Prof. Dr. Uwe Maus, Düsseldorf



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
06. Oktober 2025

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