Zusammenfassung
Beim Still-Syndrom handelt es sich um eine seltene, polygenetische autoinflammatorische
Erkrankung, die durch die klinische Trias aus intermittierendem Fieber, Arthralgien/Arthritis
und flüchtigem Exanthem gekennzeichnet ist [1], [2]. Man versteht das Still-Syndrom mit Beginn im Erwachsenenalter (adultes Still-Syndrom,
AOSD) und das Still-Syndrom im Kindesalter (systemische juvenile idiopathische Arthritis
oder M. Still) zunehmend als Krankheitskontinuum [3]. Unbehandelt kann die Erkrankung zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie dem Makrophagenaktivierungssyndrom
führen [2]. Die Diagnostik beruht auf dem Erkennen von charakteristischen klinischen Symptomen
und Laborveränderungen sowie dem Ausschluss alternativer rheumatischer, infektiologischer
und neoplastischer Erkrankungen [4], [5]. Therapeutisch setzt man Glukokortikoide, steroidsparende konventionelle Medikamente
(v. a. Methotrexat und Ciclosporin) und Inhibitoren des IL1- oder IL6-Signalweges
ein [4], [5]. Die kürzlich erschienene europäische Leitlinie zum Still-Syndrom [5] weicht von den aktuellen deutschen AOSD-Leitlinien [4] dahingehend ab, dass sie primär den Einsatz der gezielten Zytokinblockade empfiehlt.
Schlüsselwörter
M. Still - systemische juvenile idiopathische Arthritis - Autoinflammation