Arthritis und Rheuma 2025; 45(03): 171-177
DOI: 10.1055/a-2490-1400
Schwerpunkt

Die Charcot-Neuroosteoarthropathie des Fußes: Leitsymptome und Leitbefunde

Ulrich Illgner
1   Orthopädische Privatpraxis Seintsch und Illgner, Koblenz, Deutschland
,
Franz Landauer
2   SALK, Univ. Klinik für Orthopädie und Traumatologie der PMU, Salzburg, Österreich
,
3   Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Operative Notaufnahme, Universitätsklinikum Gießen GmbH, Gießen, Deutschland
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Zusammenfassung

Die Charcot-Neuroosteoarthropathie (CN) ist eine schwerwiegende, progrediente Erkrankung, in deren Mittelpunkt eine Polyneuropathie steht. Durch eine schubartige Schädigung von Knochen, Bändern und Weichteilgewebe kommt es zur Zerstörung der Gelenke. Die genaue Pathogenese bleibt vorerst weiter ungeklärt. Am häufigsten tritt eine CN im Rahmen des Diabetes mellitus auf, aber auch andere Erkrankungen und Faktoren einer Polyneuropathie können eine CN auslösen (z. B. auch rheumatische Erkrankungen, Alkoholabusus, medikamentös-toxisch). In den meisten Fällen manifestiert sich die CN am Fuß („Charcot-Fuß“), es können aber auch andere Gelenke, z. B. das Kniegelenk, befallen werden. Typisch ist die Diskrepanz aus geringem oder fehlendem Schmerz und Leidensdruck im Kontrast zum meist weit fortgeschrittenen, klinischen Bild. Eine große Gefahr bilden Ulzerationen mit nachfolgenden Infektionen. Die Diagnostik bleibt eine Domäne der klinischen Untersuchung. Die Therapie ist primär konservativ. Operative Verfahren können im Rahmen von Infektionen oder Instabilitäten erforderlich werden. Das frühzeitige Erkennen einer Polyneuropathie und CN ist von entscheidender Bedeutung für die Verhinderung von Spätschäden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. Juni 2025

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