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DOI: 10.1055/a-2451-2996
Bericht des Generalsekretärs der DWG

Krankenhausstrukturreform, unbefriedigende Situation für die niedergelassenen Kollegen, unbesetzte Stellen mit Engpässen in Sprechstunden, auf Station und im OP…. leider sind die meisten dieser Unsicherheiten geblieben und beschäftigten uns auch 2024 erheblich. Hinzu gekommen ist der Novellierungsentwurf der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) mit doch erheblicher Herabstufung im Bereich vieler operativer Eingriffe – so auch im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) haben in Absprache eine Stellungnahme verfasst, um hier auf die Missstände hinzuweisen – Ergebnis Ende 2024 offen.
Um die unbesetzten Stellen in der Geschäftsstelle der DWG haben wir uns im Jahre 2024 ausgiebig gekümmert. Nach einigem Auf und Ab haben wir nun eine weitere feste Mitarbeiterin sowie eine Teilzeitunterstützung für die Weiterbildungskommission einstellen können. Die hohe Anzahl noch nicht bearbeiteter Anträge für die Basis- und Masterzertifikate konnte reduziert werden und ist nun wieder auf einem normalen Level. Hier möchte ich mich, im Namen des gesamten Vorstandes, noch einmal bei den MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle und der Weiterbildungskommission bedanken. Und Ihnen danke ich für Ihre Geduld bei den doch zum Teil deutlich verlängerten Wartezeiten auf Ausstellung der Zertifikate.
Die Zentrenzertifizierung unter der Leitung von Prof. Dr. René Schmidt hat in diesem Jahr einige kleine Änderungen auf den Weg gebracht, um die Qualität der Zertifizierung weiter zu verbessern. Die aktuelle Version 1.9 vom 16.9.2024 ist auf der Seite der Akademie der DWG abrufbar. Aktuell besteht eine Übergangsfrist und Sie können sich auch noch nach der alten Richtlinie zertifizieren lassen. Dass eine Zertifizierung von Zentren in den kommenden Jahren eine zunehmende Relevanz haben wird, zeigt die Umfrage „Aussagekräftige Zertifikate und Qualitätssiegel“ des IQTIG vom Frühjahr dieses Jahres, an der wir teilgenommen haben.
Obligater Bestandteil der Zentrenzertifizierung ist das Wirbelsäulenregister. Wie im letzten Jahr angekündigt, mussten wir hier aktiv werden, um anstehenden gesetzlichen Anforderungen gerecht werden zu können. Das neue deutsche Wirbelsäulenregister wurde Anfang des Jahres in zehn Testkliniken überprüft und kleine „Kinderkrankheiten“ ausgemerzt. In großen Bereichen deutlich benutzerfreundlicher als das alte Register, muss der eine oder andere Anwender allerdings alte Pfade verlassen und sich auf neue Eingabestrukturen einlassen. In den meisten Bundesländern liegen Ethikvoten zur Vorlage (Homepage der Akademie der DWG) vor. Neu ist auch, dass ein Vertrag zwischen Klinik und dem Anbieter (Mint Medical) geschlossen werden muss. Trotz des Aufwandes zur Etablierung des neuen Registers sind wir sehr glücklich, dass schon über 150 Einrichtungen und Kliniken den Prozess begonnen haben. Hier möchte ich Sie weiter ermutigen, die Eingabequalität hochzuhalten, damit Ihre Patienten und Sie einen Nutzen aus dem Register ziehen können.
Ein wichtiges Anliegen im Jahre 2024 war die weitere Vernetzung mit DGOU und DGNC. Die Veränderungen durch die Krankenhausstruktur-reform oder die Novellierung der Gebührenordnung können wir nur gemeinsam gut meistern. Daher ist es wichtig, dass wir hier geschlossen auftreten. Dies findet sich auch auf wissenschaftlicher Ebene wieder. Sowohl auf der DGNC Jahrestagung als auch auf dem DKOU waren die Vertreter der DWG eingeladen. Ebenso finden Sie wieder die altbewährten Sessions „DWG meets…“ in unserem aktuellen Programm der Jahrestagung.
Eine Herzensangelegenheit konnten wir auch im Jahre 2024 umsetzten. Die Idee zu einer gemeinsamen Kommissionssitzung entstand schon vor der Coronapandemie. Am 27.10.2024 trafen sich die meisten Kommissionen in Hamburg. Nach den Sitzungen der einzelnen Gruppen wurden die Ergebnisse und Zielsetzungen vor allen Kommissionen präsentiert. Dieser Austausch fördert das Verständnis für die anderen Kommissionen gerade auch bei Gruppierungen, welche stark verzahnt sind (Weiterbildungskommission, Registerkommission, Qualitätssicherungskommission). Ziele und Visionen für die Zukunft wurden besprochen und diskutiert. Zwei Kommissionen (Social Media und Wissenschaftskommission) wurden grundlegend neu strukturiert. Das gute Feedback ist ein Ansporn aus diesem Treffen eine feste Institution werden zu lassen.
Weiterbildung ist ein großes Anliegen der DWG und der Akademie der DWG. Neben den Weiterbildungskursen ist die Zeitschrift DIE WIRBELSÄULE ein wichtiger Baustein. Im Bereich der Printmedien kann voraussichtlich Ende Februar die REFERENZ WIRBELSÄULE veröffentlicht werden inklusive online Zugang. An einer kleinen Version im Checklistenformat als Nachfolger des Pocketguides wird ebenfalls gearbeitet. Auch unsere beliebten POCKETCARDS sind seit dem letzten Jahr in der 2. Version wieder über die Geschäftsstelle und auf unseren Kursen oder Kongressen erhältlich.
Zuletzt möchte ich noch ein paar persönliche Worte an Sie richten. Turnusgemäß werde ich nun das Amt des Generalsekretärs an meinen Nachfolger abgeben. Ich durfte sieben Jahre im Vorstand der DWG mitarbeiten, die letzten drei Jahre als Generalsekretär. Ich verdanke dieser jungen Gesellschaft viel mehr als ich durch diese Arbeit jemals einbringen konnte. Es war eine sehr wertvolle Zeit in der wir, zusammen mit dem Herzstück der DWG – den Kommissionen und der Akademie – vieles erreicht haben. Auch wenn die DWG nun bereits fast 20 Jahre besteht, ist sie kein Stückchen träge oder ideenlos geworden. Die DWG ist die Vertretung aller derjenigen, die sich um die Wirbelsäule kümmern und das wird sie auch bleiben. Sie stellt sich den kommenden Aufgaben und wird Ihr Partner sein!
Herzlichst
Ihr
Prof. Dr. Sven O. Eicker
Generalsekretär der DWG
Publication History
Article published online:
13 February 2025
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