Zusammenfassung
Hintergrund
Biofilmbildende Bakterien stellen im klinischen Alltag eine große Herausforderung
dar. Dies gilt insbesondere für den bakteriellen Befall von Prothesen oder Osteosynthesematerial
in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Die Therapie mit Bakteriophagen bildet hierfür
in der Zukunft, neben chirurgischem Débridement und Antibiotikagabe, möglicherweise
das 3. Standbein in der Therapie von Biofilmen.
Ziel der Arbeit
Das Ziel dieser Studie ist es, die aktuellen Daten zur In-vitro-Wirksamkeit von Bakteriophagen
gegen Biofilm zu bündeln und somit als Wegweiser für weitere Studien zu dienen.
Material und Methoden
Es wurde eine systematische Literaturrecherche in der PubMed-Datenbank durchgeführt.
Von Interesse waren in dieser Suche Studien, die sich mit der In-vitro-Wirksamkeit
von Bakteriophagen gegen Biofilme der gängigen Bakterien in der Orthopädie und Unfallchirurgie
beschäftigt haben.
Ergebnisse
Die Inhalte der durch die systematische Suche gefundenen Studien wurden in verschiedene
Kategorien unterteilt und im Anschluss diskutiert. Von Interesse waren die Oberflächen
und die Dauer, auf denen die Biofilme gezüchtet wurden. Weiterhin wurde auf die Wirksamkeit
von Bakteriophagen und Antibiotika bei gemeinsamer Anwendung Rücksicht genommen. Abschließend
wird dargestellt, wie die verschiedenen Autoren die Phagen erhielten, Sensibilitätstestungen
durchführten und unter welchen Bedingungen (pH, Temperatur) die Phagen wirksam waren.
Schlussfolgerung
Die aktuellen Daten zur In-vitro-Wirksamkeit von Bakteriophagen zeigen sich hinsichtlich
der Stabilität in sauren und basischen sowie in breiten Temperaturspektren vielversprechend.
Es fehlen noch Studien, bei denen mehrwöchig gereifte Biofilme auf Oberflächen untersucht
werden, die in der Orthopädie und Unfallchirurgie von Interesse sind.
Schlüsselwörter
Phagentherapie - Biofilm - periprothetische Gelenkinfektion - in vitro - Bakterien