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DOI: 10.1055/a-2427-6720
Internationale Fachkräfte im OP – OTA aus Drittstaaten

Der Mangel an OP-Fachkräften macht die Rekrutierung internationaler OTA aus Drittstaaten zunehmend interessant. Das ATA-OTA-Gesetz bietet durch Kenntnisprüfungen zusätzlich zu den Anpassungslehrgängen neue, beschleunigte Möglichkeiten. Doch um erfolgreiche Akquise zu gewährleisten und Konflikte zu vermeiden, müssen internationale und heimische OTA spezifische Hürden und Anforderungen überwinden. Eine qualitative Interviewstudie geht den Herausforderungen und Hürden nach. Wichtige Ergebnisse werden in diesem Fortbildungsartikel zusammengefasst.
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OTA aus Drittstaaten haben einen Abschluss auf Bachelor- oder Masterniveau.
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Berufsprofile unterscheiden sich je nach Herkunftsland deutlich und müssen beachtet werden.
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Die Anerkennung von OTA aus Drittstaaten ist staatlich reglementiert.
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Hürden sind vor allem die Sprache sowie fehlende Einarbeitung und Integration in die Teams.
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Ein B2-Zertifikat ersetzt nicht die Notwendigkeit der fachsprachlichen Schulung.
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Fachspezifische Informationen und Redemittel in einfacher Sprache erleichtern die Einarbeitung.
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Die Einarbeitung ist ein Lernprozess für das OP-Team und die internationalen OTA und trägt zur Stärkung der interkulturellen Kompetenz bei.
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Sprache darf nicht als Mittel der Hierarchisierung genutzt werden.
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Die Vorbereitung des Teams sollte bereits vor der Einreise der OTA beginnen, um genügend Zeit für Schulungen und Vorbereitungen zu sichern.
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Die Entscheidung, in ein anderes Land zu migrieren, ist das Ergebnis eines langen Prozesses, der ohne die Kenntnis der soziokulturellen, wirtschaftlichen und politischen Hintergründe nicht verstanden werden kann.
Schlüsselwörter
Fachkräftemangel - ATA-OTA-Gesetz - Kenntnisprüfung - interkulturelle Kompetenz - Sprachbarrieren - Integration - Anleitung - Einarbeitung - OPPublikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
03. Juni 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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