Zahnmedizin up2date 2024; 18(06): 537-551
DOI: 10.1055/a-2382-9263
Kieferorthopädie

Kieferorthopädische Dekompensation von Tiefbisspatienten

Kieferorthopädie am Limit in der kombiniert kieferorthopädisch/kieferchirurgischen Therapie
Norbert Lang
,
Franziska Coenen
,
Julia Pies
,
Ali Modabber
,
Isabel Knaup
,
Michael Wolf
Preview

Die Therapie von erwachsenen Patienten mit einer ausgeprägten skelettalen und dentalen Angle-Klasse II kann die Kieferorthopädie mit rein konservativen Behandlungsansätzen an ihre Grenzen bringen. Ein interdisziplinäres kieferorthopädisch-kieferchirurgisches Therapiekonzept ist in diesem Fall häufig die Therapie der Wahl. Hierbei stellt oft die präoperative Dekompensation eine entscheidende Schlüsselfunktion dar. Im nachfolgend dokumentierten Patientenfall soll der interdisziplinäre Therapieansatz unter der Verwendung einer individuellen skelettal verankerten, digital designten PIPA-Apparatur (Palatinal Inserierte Pins mit Aufbissplatte) vorgestellt werden.

Schlussfolgerung
  • Das konventionelle kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapiekonzept stellt ein sicheres und bewährtes Verfahren dar, um Patienten mit ausgeprägten distal-basalen Diskrepanzen und einem dentalen Tiefbiss nach Wachstumsabschluss erfolgreich zu behandeln.

  • Unter der Zuhilfenahme einer digital designten und gedruckten individuellen skelettal verankerten „PIPA“-Aufbissapparatur kann die kieferorthopädische Dekompensation erleichtert und dabei die Gesamtbehandlungsdauer der kieferorthopädischen Therapie verkürzt werden.

  • Trotz einer komplexen Ausgangssituation kann durch die Kombination beider Konzepte mit einer hohen Planungssicherheit ein hervorragendes Behandlungsergebnis (PAR-Index-Verbesserung) effizient erzielt werden.



Publication History

Article published online:
05 December 2024

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