Laryngorhinootologie 2025; 104(01): 44-47
DOI: 10.1055/a-2376-3100
Gutachten und Recht

Aus der Gutachtenpraxis: Manifestation eines „Empty Nose Syndrome“ nach subtotaler Nasenmuschelresektion – ein Behandlungsfehler

From the Expert’s Office: Manifestation of „Empty Nose Syndrome“ after subtotal Nasal Turbinate resection – A Medical Malpractice
Maik Ellies
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Einleitung

Das klinische Syndrom eines „Empty Nose Syndrome“ (ENS) beschreibt eine Vielzahl von Nasenatmungsbeschwerden, welche auf den ersten Blick nicht mit dem endoskopisch und radiologisch erhobenen Befund in Einklang gebracht werden können. Nach der vorliegenden Literatur wurde der Begriff eines „Empty Nose Syndrome“ erstmals durch den amerikanischen HNO-Arzt Eugene B. Kern eingeführt [1]. Kern und Moore veröffentlichten eine Untersuchung mit über 242 Personen mit sekundärer atrophischer Rhinitis und führten hierbei die Ursache auf eine vorherige endonasale Operation der Nase und/oder der Nasennebenhöhlen zurück [2]. Besonders auffallend war in diesem Zusammenhang, dass Patienten, bei denen eine Nasenmuschelverkleinerung durchgeführt worden war, Symptome von Nasenatmungsbehinderung und anderen Atembeschwerden aufwiesen, obwohl ihre Nasengänge endoskopisch frei waren. Die entsprechende Bildgebung zeigte dabei bei allen Patienten, dass sie stark erweiterte oder fast völlig leere Nasenhöhlen aufwiesen [2].



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Article published online:
07 January 2025

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