Zusammenfassung
Zur Ergebnisevaluation einer schulbasierten Cannabispräventionseinheit wurde eine
cluster-randomisierte Studie in fünf deutschen Bundesländern durchgeführt.
Insgesamt 55 Schulen wurden nach dem Zufallsprinzip in die Interventionsgruppe,
d. h. mit Teilnahme an einem zweistündigen Workshop zur Cannabisprävention, der
von Suchtpräventionsfachkräften in den Klassen 8 und 9 durchgeführt wurde, oder
in eine Wartelisten-Kontrollgruppe eingeteilt. Wissen, Einstellungen,
Intentionen und das Verhalten der Jugendlichen in Bezug auf Cannabis wurden bei
Studienbeginn und sechs Monate später gemessen. 2.669 Schüler (50,8% Mädchen,
Durchschnittsalter=14,12 Jahre) bilden die Stichprobe. Es konnten Auswirkungen
der Intervention auf das Wissen der Schüler (adjustierter
Regressionskoeffizient=0,26 [0,15–0,38], p<0,001) sowie auf die erwarteten
negativen Folgen des Cannabiskonsums bei Jugendlichen (adjustierter
Regressionskoeffizient=0,15 [0,04–0,25], p=0,006) festgestellt werden. Beide
Faktoren nahmen in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe
signifikant stärker zu. Es gab keine Auswirkungen auf andere
einstellungsbezogene Variablen, Intentionen oder Verhalten. Ein sehr kurzer
schulischer Workshop kann das Wissen und die kritische Einstellung zum
Cannabiskonsum bei Schülern der Klassen 8 und 9 verbessern, hatte jedoch keinen
Einfluss auf die zukünftigen Absichten und den Cannabiskonsum.
Abstract
Acluster-randomised trial was conducted in five German federal states to evaluate
the results of a school-based cannabis prevention unit. A total of 55 schools
were randomly assigned to the intervention group, i.e. participation in a
two-hour cannabis prevention workshop conducted by drug prevention specialists
in grades 8 and 9, or to a control group with a waiting list. The knowledge,
attitudes, intentions and behaviour of the young people in relation to cannabis
were measured at the start of the study and six months later. 2,669 pupils(50.8%
girls, average age=14.12 years) made up the sample. Effects of the intervention
on the students' knowledge (adjusted regression coefficient=0.26
[0.15–0.38], p<0.001) and on the expected negative consequences of cannabis
use in adolescents (adjusted regression coefficient=0.15 [0.04–0.25], p=0.006)
were found. Both increased significantly more in the intervention group compared
to the control group. There were no effects on other attitude-related variables,
intentions or behaviour. A very short school-based workshop for grade 8 and 9
students improved their knowledge of and critical attitudes towards cannabis
use, but had no effect on their future intentions and cannabis use.
Schlüsselwörter
Schule - Primärprävention - Universelle Prävention
Keywords
Schools - Primary prevention - Universal prevention