Aktuelle Kardiologie 2024; 13(05): 348
DOI: 10.1055/a-2346-8525
Aktuelles aus der klinischen Forschung

Mitralklappenprolaps: höheres Arrhythmierisiko während der Schwangerschaft und peripartal

Rezensent(en):
Johannes B. Dahm

Der Mitralklappenprolaps (MVP) ist die häufigste Klappenanomalie mit einer Prävalenz von 2–3 % in der Allgemeinbevölkerung. Bisher ging man davon aus, dass die Prognose weitgehend durch den Schweregrad der Mitralklappeninsuffizienz bestimmt wird. In den letzten Jahren wurde vermehrt ein Zusammenhang zwischen MVP und plötzlichem Herztod beschrieben und aktuelle Studien haben eine Subpopulation von MVP-Patienten identifiziert, die unabhängig vom Schweregrad der Mitralklappeninsuffizienz ein hohes Risiko für einen plötzlichen Herztod aufweisen, was als arrhythmischer MVP (AMVP) neu definiert wurde. Junge Frauen gelten als besonders gefährdet, und Zwischenfälle von malignen ventrikulären Arrhythmien während der Schwangerschaft sind beschrieben worden. Das Risiko einer ventrikulären Arrhythmie (VA) während der perinatalen Phase ist wegen veränderter Hormonspiegel, hämodynamischer Veränderungen und einem veränderten autonomen Gleichgewicht und höherer Sympathikusaktivität erhöht. Keine dieser Veränderungen wurde speziell bei MVP untersucht, dennoch kann man davon ausgehen, dass einige dieser pathophysiologischen Prozesse auch bei der AMVP-Population eine Rolle spielen. Bisher ist das genaue Arrhythmierisiko während der Schwangerschaft unbekannt. In der vorliegenden Studie sollten die Merkmale von Patienten mit Hochrisiko-AMVP, die während der Perinatalperiode eine maligne VA entwickelten, untersucht und beurteilt werden, ob Schwangerschaft und postpartale Periode mit einem höheren Risiko für maligne VA verbunden sind.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
01. Oktober 2024

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