Laryngorhinootologie 2025; 104(09): 579-600
DOI: 10.1055/a-2346-8180
CME-Fortbildung

Biologika bei Typ-2-Inflammationen – von CRSwNP zum Hypereosinophilen Syndrom (HES)

Biologicals in Type-2-Inflammation – from Chronic Rhinosinusitis with Nasal Polyps to Hypereosinophilic Syndrome
Achim Georg Beule
,
Rebecca Hasseli-Fräbel
,
Maximilian Ewertz
,
Fabian Paperlein
,
Maximilian Oberste
,
Claudia Rudack
,
Inga Nierkamp
Preview

Biologika als Alternative zur operativen Sanierung wurden für die schwere chronische Rhinosinusitis mit nasalen Polypen (CRSwNP) zugelassen, ebenso wie für pathophysiologisch verwandte Erkrankungen wie Asthma bronchiale und atopische Dermatitis sowie für das hypereosinophile Syndrom (HES) und die eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA). In diesem Beitrag wird unter Berücksichtigung aktueller Behandlungsleitlinien auf das Management eines HES eingegangen [1] [2] [3].

Abstract

In recent years, several biologics have been introduced into hospitals and clinics as alternatives to surgery and/or topical/oral cortisone therapy in patients with severe refractory chronic rhinosinusitis with polyps (CRSwNP). Advances in understanding the pathophysiology of CRSwNP in relation to the predominant type 2 endotype have also paved the way for understanding possible overlaps with hypereosinophilic syndrome (HES) and eosinophilic granulomatosis with polyangiitis (EGPA). In this article, we present the biologic treatment options currently approved in Germany for the treatment of severe CRSwNP – dupilumab, omalizumab and mepolizumab – together with guidance on practical management including side effects for the indication of CRSwNP. Tips on how to select the preferred agent for an individual patient to ensure safe, effective and cost-efficient treatment will be presented and awareness of HES and EGPA will be raised.

Lernziele
  • Überblick über die aktuell für die schwere therapierefraktäre CRSwNP und HES zugelassenen Biologika,

  • Basiskenntnisse zu HES und EGPA,

  • Erlangung von speziellen Informationen (Vor-/Nachteile) zu aktuell zugelassenen Biologika sowie Indikationskriterien der Biologikatherapie und deren Wirksamkeitsprüfung,

  • Kennenlernen eines möglichen Leitfadens zur Vorbereitung und Dokumentation vor und während einer Biologikatherapie sowie

  • Erhalt von Hinweisen zur praktischen Umsetzung der Selbstinjektion („home use“).

Kernaussagen
  • Der Einsatz von Biologika ist bei schwerer, therapierefraktärer chronischer Rhinosinusitis mit nasalen Polypen (CRSwNP), hypereosinophilem Syndrom (HES) und eosinophiler Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) eine effektive und nebenwirkungsarme Therapie.

  • Zur Biologikatherapie sollte die absolute Anzahl der Eosinophilen im Serum vor Beginn und im Verlauf wiederholt bestimmt werden.

  • Bei der Auswahl des bestmöglichen Biologikums sind Komorbiditäten zu berücksichtigen.

  • Die Abgrenzung einer schweren chronischen Rhinosinusitis mit nasalen Polypen (CRSwNP) von einem HES und/oder einer EGPA ist insbesondere für die Auswahl des Biologikums und dessen Dosierung wichtig.

  • Vor Therapieeinleitung mit Biologika empfiehlt sich die Bestimmung der absoluten und relativen Anzahl der Eosinophilen zum Ausschluss einer ausgeprägten Eosinophilie, eines HES bzw. einer EGPA.

  • Die Selbstapplikation ist für Patient*innen sowie für die behandelnden Ärzt*innen ein Gewinn, weist aber zwischen den Biologika Unterschiede in der praktischen Umsetzung auf, welche die behandelnden Ärzt*innen wissen müssen.

  • Eine reflektierte Überprüfung des Ansprechens der Patient*innen unter einer Biologikatherapie durch ein schematisches Vorgehen ist zu empfehlen.

  • Es werden Hinweise zum Nebenwirkungsmanagement im Rahmen einer Biologikatherapie der CRSwNP gegeben.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. September 2025

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