Reisemedizin up2date 2024; 01(03): 177
DOI: 10.1055/a-2343-7236
Update Impfungen

Zulassungserweiterung und Umbenennung von 20-valentem Pneumokokken-Konjugatimpfstoff

Sandra Witteck

Der 20-valente Pneumokokken-Konjugatimpfstoff, der zunächst unter dem Namen ApeXXnar auf dem Markt war, ist umbenannt worden in Prevenar 20. Zudem ist eine Erweiterung der Zulassung erfolgt: Der Impfstoff kann nun auch Säuglingen und Kindern im Alter von 6 Wochen bis unter 18 Jahren verabreicht werden zur Prävention invasiver Erkrankungen, einer Pneumonie sowie einer akuten Otitis media. Weiterhin ist der Impfstoff zugelassen für Personen ab dem Alter von 18 Jahren zur Prävention invasiver Erkrankungen und einer Pneumonie [1].

Eine Überarbeitung der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) ist nach der Zulassungserweiterung noch nicht erfolgt. Für die Standardimpfung von Säuglingen wird die Anwendung des 13- oder 15-valenten Konjugatimpfstoffs empfohlen. Für Kinder und Jugendliche ab dem Alter von 2 Jahren bis unter 18 Jahre wird als Indikationsimpfung eine sequentielle Impfung empfohlen, d.h. zunächst die Verabreichung des 13- oder 15-valenten Konjugatimpfstoffs gefolgt vom 23-valenten Polysaccharidimpfstoff. Eine Indikation besteht in der genannten Altersgruppe bei Vorliegen von Risikofaktoren für eine schwere Pneumokokken-Erkrankung. Als Risikofaktoren gelten angeborene oder erworbene Immundefekte, anatomische oder fremdkörperassoziierte Risiken für eine Pneumokokken-Meningitis sowie bestimmte chronische Krankheiten, wie etwa: Asthma, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Diabetes mellitus, chronische Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder neurologische Krankheiten [2].

Es steht zu erwarten, dass sich die STIKO in absehbarer Zeit über die Anwendung des 20-valenten Konjugatimpfstoffs bei Säuglingen und Kindern beraten wird. Bis dahin kann eine Impfung mit diesem Impfstoff gemäß Zulassung bereits erfolgen, die Kostenübernahme sollte vorab jeweils mit der zuständigen Krankenkasse geklärt werden.

Dr. Sandra Witteck, Düsseldorf



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. August 2024

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