Rofo 2025; 197(03): 257-265
DOI: 10.1055/a-2341-7559
Review

CT-Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen im Schockraum

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
1   Department of Radiology and Nuclear Medicine, University Medical Centre Mannheim, Mannheim, Germany (Ringgold ID: RIN36642)
,
Stefan O Schönberg
1   Department of Radiology and Nuclear Medicine, University Medical Centre Mannheim, Mannheim, Germany (Ringgold ID: RIN36642)
,
Meike Weis
1   Department of Radiology and Nuclear Medicine, University Medical Centre Mannheim, Mannheim, Germany (Ringgold ID: RIN36642)
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Zusammenfassung

Hintergrund

Die Entscheidung, ob eine Computertomografie in der Situation eines Kinderschockraums durchgeführt werden soll, stellt eine Herausforderung dar – Der therapeutische Nutzen der Computertomografie (CT) bei verletzten Kindern ist im Vergleich zu Erwachsenen niedriger, die negativen Auswirkungen ionisierender Strahlung aber potenziell höher, entsprechend sollte die Indikation strenger gestellt werden. In Zentren, die seltener Kinder versorgen, werden häufiger Ganzkörper-CT-Untersuchungen durchgeführt als in dezidierten pädiatrischen Traumazentren, was auf eine klinische Überschätzung der Verletzungsschwere mit konsekutiver Überdiagnostik aus Unsicherheit hindeutet. Andererseits kann eine nicht durchgeführte, aber eigentlich notwendige CT ebenso zu negativen Folgen führen, wenn eine Verletzung hierdurch zu spät erkannt wird. Ein verletztes Kind stellt eine besondere Belastungssituation für alle beteiligten Behandelnden dar, sodass es eines möglichst strukturierten Vorgehens in der Entscheidungsfindung bedarf.

Methode

Selektive Literaturübersicht zu Nutzen und Risiken der CT bei verletzten Kindern sowie Indikationen zur Ganzkörper- und Körperregionszentrierten CT-Diagnostik.

Ergebnisse und Schlussfolgerung

Diese Arbeit gibt einen Überblick über die gültigen Leitlinien, aktuelle Erkenntnisse zu Strahlenschutz und Nutzen der CT bei verletzten Kindern und evidenzbasierte Entscheidungskriterien für die Wahl der richtigen Modalität in Abhängigkeit von Verletzungsmechanismus und betroffener Körperregion.

Kernaussagen

  • Die Ganzkörper-CT schwerverletzter Kinder hat weniger Auswirkungen auf Behandlungsentscheidungen und Mortalität als bei Erwachsenen.

  • Aus Strahlenschutzgründen sollte die Indikation strenger als bei verunfallten Erwachsenen gestellt werden.

  • Die Indikation zum CT sollte möglichst für jede Körperregion einzeln gestellt werden.

  • Sonografie und MRT sind in vielen Situationen eine gute alternative Primärdiagnostik.

Zitierweise

  • Appelhaus S, Schönberg SO, Weis M. CT in pediatric trauma patients. Rofo 2025; DOI 10.1055/a-2341-7559



Publikationsverlauf

Eingereicht: 10. Januar 2024

Angenommen nach Revision: 05. Mai 2024

Artikel online veröffentlicht:
29. Juli 2024

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