Zahnmedizin up2date 2024; 18(04): 333-351
DOI: 10.1055/a-2340-8148
Zahnerhaltung, Prävention und Restauration

Non-Prep-Bridges im Seitenzahngebiet – ein neues Anwendungsfeld der konservierenden Zahnheilkunde – Teil 2

Hans Jörg Staehle

Bei diesem Beitrag handelt es sich um die Fortsetzung des Beitrags „Non-Prep-Bridges … – Teil 1: Direkte Vorgehensweisen“. Teil 2 informiert über den aktuellen Wissensstand sowie die klinischen Möglichkeiten der indirekten Versorgungsmethoden mit Non-Prep-Bridges (NPBs) und diskutiert die Vor- und Nachteile im Vergleich mit den direkten Methoden.

Kernaussagen
  • Ein stabiler und hygienefähiger Lückenschluss mit Komposit unter Verzicht auf eine Zahnpräparation (Non-Prep-Bridges; NPBs) ist inzwischen realisierbar, erfordert aber eine umfassende Expertise auf dem Gebiet der konservierend-restaurativen Zahnheilkunde.

  • Die (wenigen) bislang zur Verfügung stehenden klinisch-retrospektiven Evaluationen haben über längere Zeiträume gute Überlebenschancen nachweisen können.

  • Technische Verbesserungen sind durch verschiedene Neuerungen möglich. Konventionell am Gipsmodell oder digital hergestellte Werkstücke mit speziellem Design liefern einen vielversprechenden Beitrag zur Vereinfachung der Arbeitsschritte.

  • Die Entscheidungsgrundlagen, ob und ggf. wie ein Lückenschluss erfolgen soll, sind variabel und zuweilen nicht klar begründet.

  • Die Etablierung eines nicht invasiven, ästhetisch ansprechenden, stabilen und „bezahlbaren“ Lückenschlusses als Ergänzung oder Alternative zu bisherigen Interventionen kann auch als wichtiger Baustein der präventionsorientierten Zahnheilkunde dienen.

  • Mit den 4 Methoden lassen sich zahlreiche klinische Situationen differenziert abdecken, sodass sich für die Zukunft neue fächerübergreifende Perspektiven mit zusätzlichen Strategien und Optionen des nicht invasiven Lückenschlusses im Sinne der frugalen Zahnmedizin abzeichnen.

  • Um die Weitentwicklung von Non-Prep-Bridges (NPBs) zu fördern, sind noch erhebliche Anstrengungen notwendig. Entscheidend wird für die Zukunft sein, dass vermehrt In-vitro- und In-vivo-Studien über diese neuen Versorgungsarten generiert werden.



Publication History

Article published online:
22 August 2024

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