Kardiologie up2date 2025; 21(03): 293-314
DOI: 10.1055/a-2333-5467
Psychokardiologie und rehabilitative Medizin

Kardiologische Rehabilitation – aktuell eingeschätzt

Eike Langheim
,
Daniela Füsti-Molnar
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Die Rehabilitation in Deutschland basiert auf dem biopsychosozialen Modell, welches betont, dass Gesundheit und Krankheit nicht nur durch biologische Ursachen erklärt werden können, sondern auch psychische und soziale Dimensionen eine wesentliche Rolle spielen. Dieser ganzheitliche Ansatz fördert ein besseres Verständnis für Patientinnen und Patienten und ermöglicht eine umfassende Behandlung, die alle Aspekte des Lebens eines Menschen berücksichtigt.

Kernaussagen
  • Die Rehabilitation in Deutschland ist fächerübergreifend und auch in der Kardiologie durch das biopsychosoziale Krankheitsmodell der WHO geprägt.

  • Das Ziel der kardiologischen Rehabilitation ist, Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu unterstützen, ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern, ihre Lebensqualität zu steigern und das Risiko für zukünftige Herzprobleme zu reduzieren.

  • Die Rehabilitation wird über ein Antragsverfahren vermittelt und in Deutschland von der Rentenversicherung und gesetzlichen Krankenversicherung genehmigt.

  • Aus den kardiologischen Reha-Zielen, unter Berücksichtigung patientenseitiger Ziele, entstehen eine Vielzahl an Aufgaben, die multimodal und interdisziplinär gemeinsam durch die verschiedenen Berufsgruppen eines „Reha-Teams“ durchgeführt werden.

  • Eine kardiologische Diagnostik steht am Anfang jeder Reha-Maßnahme und umfasst Belastungsuntersuchungen, mit denen die optimale Trainingsintensität während der Rehabilitation eingeschätzt wird.

  • Die Trainingsformen werden individuell angepasst und beinhalten sowohl Kraft- und Ausdauertraining als auch Entspannungsübungen, doch auch der psychologischen Betreuung kommt hohe Bedeutung zu.

  • Die Nachhaltigkeit einer Reha-Maßnahme kann durch spezielle Nachsorgeprogramme, z. B. ambulante Herzgruppen, unterstützt werden und auch App-basierte Systeme sind im Anschluss an eine Rehabilitation hilfreich für eine gute Integration der gelernten Maßnahmen in den Alltag.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. September 2025

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