Frauenheilkunde up2date 2025; 19(05): 489-505
DOI: 10.1055/a-2295-2341
Operative Gynäkologie

Operative Behandlung der weiblichen Harninkontinenz

Authors

  • Nadezda Sipulina

  • Andreas Füller

  • Mathias Winkler

  • Stefanie Burghaus

  • Carla Emilia Schulmeyer

  • Felix Heindl

  • Matthias W. Beckmann

Preview

Die Harninkontinenz bei Frauen ist eine oft sehr belastende Erkrankung – operativ gibt es verschiedene Behandlungsoptionen. Durch chirurgische Techniken wie das Tension-free Vaginal Tape (TVT), Bulking Agents, die Kolposuspension oder die Injektion von Botulinumtoxin A kann die Lebensqualität der Patientinnen deutlich verbessert werden. In diesem Beitrag werden die aktuell angewendeten Techniken mit ihren jeweiligen Besonderheiten dargestellt und erläutert.

Kernaussagen
  • Die Unterscheidung einer Belastungs- von einer Drang-Harninkontinenz sowie typische klinische Zeichen beider Entitäten sind für die Stellung einer korrekten operativen Indikation essenziell.

  • Die TVT-Implantation gilt weiterhin als Goldstandard der operativen Behandlung einer Belastungs-Harninkontinenz.

  • Harnwegsinfektionen, De-novo-Drang, Blasenentleerungsstörungen und Erosionen sind die häufigsten Komplikationen nach TVT-Einlage.

  • Die Bulkamid-Injektion wird in Deutschland als fremdkörperfreie, minimalinvasive Operation zur Behandlung einer Belastungs-Harninkontinenz angewendet.

  • Die Kolposuspension nach Burch zieht höhere Raten eines Auftretens eines Deszensus im Vergleich zu anderen Belastungs-Harninkontinenz-Operationen nach sich.

  • Bei der nichtneurogenen Form der Drang-Harninkontinenz hat sich die Injektion von Botulinumtoxin A als operative Methode etabliert; sie ist aber erst nach einer frustranen medikamentösen Einstellung indiziert.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. Oktober 2025

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