Zusammenfassung
Im Hinblick auf eine wissenschaftlich sauber fundierte Dosierung von
Arzneipflanzen für die verschiedenen Tierarten gibt es noch viel zu tun. Der
Vergleich veterinärhistorischer mit ethnoveterinärmedizinisch basierter und
humanmedizinisch empfohlener Dosierung zeigt aber eine erfreuliche
Übereinstimmung. Viele Menschen (und hoffentlich auch Tiere) haben wohl mehr
oder weniger unabhängig voneinander schon gute Erfahrungen mit diesen
Dosierungen gemacht. Dabei scheint es nicht besorgniserregend zu sein, dass
Dosierungsangaben in ihrer Spannweite manchmal eine Zehnerpotenz oder (etwas)
mehr umfassen. Im Rahmen vergleichbarer Spannweiten liegen auch die Dosierungen
in Studien, die (beabsichtigte) Effekte von ein und derselben Arzneipflanze
gefunden haben. Die Dosis-Wirkungsbeziehung des Vielstoffgemischs pflanzlicher
Extrakte scheint nicht immer deutlich ausgeprägt zu sein, gleichzeitig gibt es
aber eine große therapeutische Breite. Diese lässt einigen Spielraum für
kreative therapeutische Individualisierung.
Summary
Do larger quantities help more? The dosage issue of medicinal plants in
veterinary medicineThere is still much to be accomplished with regard to
scientifically well-grounded dosages of medicinal plants for the various animal
species. However, a comparison of the dosages recommended in veterinary history
with those based on ethno-veterinary medicine and human medicine shows a
favourable consensus. Many people (and hopefully also animals) have had good
experiences with these dosages, more or less independently of each other. It
does not appear to be a cause for concern that dosage specifications sometimes
comprise a potency of ten or (slightly) more. The dosages in studies that have
identified (desired) effects of one and the same medicinal plant also lie within
comparable ranges. The dose-effect relationship of the multi-component mixture
of herbal extracts does not always appear to be clearly pronounced. At the same
time, however, there is a wide therapeutic range. This leaves some scope for
creative therapeutic individualisation.