Zusammenfassung
Hintergrund Im Hinblick auf die Entwicklung des
Disease-Management-Programms (DMP) Osteoporose und die digitale Transformation
des Gesundheitswesens wurde untersucht, inwieweit Osteoporose-Patient:innen im
Alltag digitale Hilfsmittel nutzen und wie hoch die Bereitschaft zur Nutzung
einer digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) bei Osteoporose ist.
Methode Im Zeitraum von Juni 2021 bis Februar 2022 wurde eine
Paper-Pencil-Fragebogenbefragung mit an Osteoporose erkrankten
Selbsthilfegruppe-Mitgliedern über den Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose
e.V. durchgeführt. Es wurden 13.700 Fragebögen über die Mitgliederzeitschrift
„Osteoporose“ versendet. Die Rücklaufquote betrug 9,1% (1.248 Fragebögen). 1.241
Fragebögen sind in die Auswertung eingeflossen.
Ergebnis 93,9% (n=1.156) der Befragten sind zwischen 60 und 89 Jahren alt,
die Gruppe der 70-79-Jährigen war mit 42,2% (n=519) die größte Altersgruppe.
64,8% (n=776) der Befragten gaben an, ein Smartphone zu besitzen. Davon nutzten
83,5% (n=628) es täglich vor allem zum Telefonieren sowie Surfen im Internet.
57,1% der Befragten können sich vorstellen, eine Osteoporose-App zu nutzen, die
vor allem über Osteoporose informieren (91%), Daten messen (74%) sowie
Motivationsbotschaften senden soll (68%).
Schlussfolgerung Es scheint eine generelle Bereitschaft zur Nutzung
digitaler Anwendungen bei der älteren Klientel zu bestehen, auch bezüglich eines
Gesundheitsmonitorings. Es ist davon auszugehen, dass die bereits vorhandene
Nutzungsbereitschaft weiter steigen wird, da Folgegenerationen Digital Natives
sein werden. Digitale Angebote könnten über Selbsthilfemöglichkeiten informieren
und Daten messen. Mehr als 1/3 der Antwortenden gab an, eine DiGA zur
Mitbehandlung der Osteoporose nutzen zu wollen. Mit Blick auf das DMP
Osteoporose können DiGAs als unterstützende Therapiebegleitung eingesetzt
werden.
Abstract
Background With regard to the development of the disease management
program (DMP) osteoporosis and the digital transformation of the health care
system, we investigated the extent to which osteoporosis patients already use
digital tools in their daily lives and how willing they are to use a digital
health application (DiGA) for osteoporosis.
Method Between June 2021 and February 2022, paper pencil questionnaires
were conducted within a sample of osteoporosis self-help group members,
utilizing the reach of the Federal Self-Help Association for Osteoporosis e.V.
13.700 questionnaires were sent out with a response-rate of 9,1% (1.248
questionnaires). 1.241 questionnaires were included in the statistical
analysis.
Results 93.9% (n=1,156) of the respondents were between 60 and 89 years of
age, with the 70-79 age group constituting the largest age group with 42.2%
(n=519). 64,8% (n=776) of the respondents reported owning a smartphone. 83,5% of
them (n=628) stated to use it daily, primarily to make calls and browse the
internet. 57,1% of respondents could imagine using an Osteoporosis-App,
primarily to provide information about osteoporosis (91%), measure data (74%),
and send motivational messages (68%).
Conclusion There seems to be a general willingness to use digital
applications among the older clientele, also regarding health monitoring. It can
be assumed that the already existing willingness to use will continue to
increase, as subsequent generations will be digital natives. Digital offerings
could inform about self-help options and measure data. In summary, more than 1/3
of respondents indicated they would use a DiGA to co-manage osteoporosis.
Schlüsselwörter
Osteoporose - Digitalisierung - Fragebogenbefragung - Digitale Gesundheitsanwendung
(DiGA)
Key words
osteoporosis - digitalization - questionnaire survey - digital health applications