ZUSAMMENFASSUNG
Das internationale Klassifikationssystem für Krankheiten und verwandte Gesundheitsprobleme
wurde in seiner 11. Überarbeitung am 1.1.2022 verabschiedet. Bis die ICD-11 verbindlich
in der Versorgungspraxis gilt, wird es noch eine bislang nicht festgelegte Zeit dauern.
In der ICD-11 werden auf Basis des aktuellen Forschungsstandes grundlegende und spannende
Änderungen vorgenommen, die bereits heute Studium und Weiterbildung in den relevanten
Disziplinen prägen. Die psychischen Störungen werden in der ICD-11 im Kapitel „06
Psychische Störungen, Verhaltensstörungen oder neuronale Entwicklungsstörungen“ beschrieben.
Das Kapitel umfasst 23 Kategorien und enthält eine Reihe neuer Diagnosen, einzelne
Störungen entfallen bzw. werden in anderen Kapiteln des ICD-11 klassifiziert. Im Vergleich
zur ICD-10 ergeben sich durch die Revision teils bedeutsame Veränderungen für die
Diagnostik und damit auch für die Behandlung psychischer Erkrankungen.