Rofo 2024; 196(07): 699-706
DOI: 10.1055/a-2213-2320
Review

Prognostische Rolle der Skelettmuskulatur in der Onkologie: Bedeutung, Zusammenhänge und klinische Implikationen

Article in several languages: English | deutsch
Alexey Surov
1   Department of Radiology, Neuroradiology and Nuclear Medicine, Johannes Wesling Medical Center, Ruhr University Bochum, Germany
,
Andreas Wienke
2   Institute of Medical Epidemiology, Biostatistics, and Informatics, Martin Luther University Halle Wittenberg, Halle, Germany
,
Ralf Gutzmer
3   Department of Dermatology, Johannes Wesling Medical Center, Ruhr University Bochum, Germany
,
Jan Borggrefe
1   Department of Radiology, Neuroradiology and Nuclear Medicine, Johannes Wesling Medical Center, Ruhr University Bochum, Germany
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Zusammenfassung

Hintergrund

Sarkopenie ist durch einen Verlust von Muskelkraft, Muskelmasse und –funktion charakterisiert. Sie ist ein sehr häufiges Syndrom bei onkologischen Patienten, quantitativ messbar und prognostisch bei vielen Tumorentitäten klinisch relevant.

Methode

Mit einer systematischen Analyse der publizierten Meta-Analysen gibt die vorliegende Arbeit eine Übersicht zum aktuellen Kenntnisstand und der prognostischen Rolle der Sarkopenie in der Onkologie.

Schlussfolgerung

Die Prävalenz der Sarkopenie beträgt bei onkologischen Patienten 39,6 % im kurativen Setting und 49,2 % im palliativen Setting. Sarkopenie ist stark assoziiert mit der dosislimitierenden Toxizität von Tumortherapien. Sarkopenie beeinflusst das Ansprechen auf antitumorale Therapien deutlich. Das Vorliegen der Sarkopenie korreliert mit dem Auftreten schwerer postoperativer Komplikationen in der Onkochirurgie. Sie ist ein limitierender Faktor für das Gesamtüberleben bei den meisten onkologischen Erkrankungen sowohl im kurativen als auch im palliativen Setting. Der Zustand der Skelettmuskulatur sollte daher in den radiologischen Staging-Berichten bei onkologischen Patienten erwähnt werden.

Kernaussagen

  • Die Prävalenz der Sarkopenie bei onkologischen Patienten beträgt 39,6 % im kurativen Setting und 49,2 % im palliativen Setting.

  • Sarkopenie ist stark assoziiert mit der dosislimitierenden Toxizität und dem Therapieansprechen.

  • Sarkopenie beeinflusst das Gesamtüberleben im kurativen wie auch palliativen Setting.

Zitierweise

  • Surov A, Wienke A, Gutzmer R et al. Prognostic role of the skeletal musculature in oncology: significance, coherences and clinical implications. Fortschr Röntgenstr 2024; 196: 699 – 706



Publication History

Received: 10 July 2023

Accepted: 02 November 2023

Article published online:
22 December 2023

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