Reisemedizin up2date 2024; 01(03): 199-217
DOI: 10.1055/a-2205-6053
Infektionskrankheiten

Schistosomiasis: Epidemiologie, Klinik, Diagnostik, Therapie und Prävention

Sofia Ardiles Ruesjas
,
Sören L. Becker
,
Judith Fürstenberg
,
Sophie Elisabeth Müller
,
Franziska Roth
,
Sophie Schneitler

Die Schistosomiasis ist eine parasitäre Erkrankung, bei der die Folgeerkrankungen durch Chronifizierung der Erkrankung im Vordergrund stehen. Sie entstehen durch Migration der Schistosomeneier und die damit verbundenen immunologischen Reaktionen im Gewebe. In diesem Beitrag werden neben der Klinik auch die potenziellen Fallstricke in Diagnostik und Therapie beschrieben.

Kernaussagen
  • Global ist Schistosomiasis als eine Neglected tropical Disease eine relevante Erkrankung, die in der Reisemedizin jedoch eine seltene Diagnose darstellt.

  • Das Risiko, an einer Schistosomiasis zu erkranken, ist eindeutig mit relevantem Süßwasserkontakt in einem Endemiegebiet verbunden.

  • Die Infektion kann Jahre zuvor erfolgt sein. Aufgrund der langjährigen Lebenszeit der Schistosomen kann aber trotzdem noch eine aktive Infektion bestehen.

  • Für die Diagnostik ist eine sorgfältige Anamneseerhebung hinsichtlich des Risikos und des Endemiegebiets relevant. Nur so ist die richtige Einordnung in den Entwicklungszyklus möglich, und die geeignete Diagnostik kann daraus abgeleitet werden.

  • Zu beachten ist, dass bei Nachweis einer chronischen Schistosomiasis mit Komplikationen Folgeuntersuchungen adaptiert an das Krankheitsbild notwendig sind, wie z.B. Lebersonografie oder Blasenspiegelung.

  • Die Therapie erfolgt in der Regel ab dem Stadium der aktiven Schistosomiasis mit Praziquantel.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. August 2024

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