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DOI: 10.1055/a-2169-8231
Liebe Mitglieder der DGMM,

nach einer durch die Coronapandemie bedingten mehrjährigen Pause fand vom 05. bis 08.10.2023 das 16. Internationale Symposium für Maritime Gesundheit (ISMH) unter der Leitung von Dr. Ilona Denisenko in Athen statt.
Insgesamt nahmen über 150 Personen an dem Symposium teil. Neben Mitarbeitenden in wissenschaftlichen Instituten, hafenärztlichen und funkärztlichen Diensten und anderen staatlichen Stellen der maritimen Medizin fanden sich zahlreiche Stakeholder aus dem Sektor der maritimen Gesundheit ein. Vertreten waren zudem u. a. nationale und internationale medizinische Fachgesellschaften, Reedereien und Verbände, die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO), Nichtregierungsorganisationen, wie das International Seafarers’ Welfare and Assistance Network (ISWAN) und die International Christian Maritime Association (ICMA). Weiterhin nahmen Vertreter privater T-MAS Anbieter, P & I-Versicherer und auf Schiffsausrüstung spezialisierte Apotheken teil. Auch die DGMM war mit mehreren Mitgliedern in dem Symposium gut vertreten. U. a. wurde entsprechend der DGMM-Satzung auch die Teilnahme eines Nachwuchswissenschaftlers durch ein Stipendium gefördert.
Das inhaltliche Programm enthielt eine diverse Mischung von wissenschaftlichen Vorträgen, Vorstellungen von Organisationen, Erfahrungsberichten bis hin zu kontro versen Debatten, wie beispielsweise zur Vereinheitlichung der Dokumentation von nationalen funkärztlichen Diensten in einer internationalen Datenbank.
Erstmals in der Geschichte der ISMH lag ein besonderer Schwerpunkt im Bereich „Gesundheit von Besatzungsmitgliedern auf Fischereifahrzeugen“. Es wurde betont, dass diese Besatzungen bisher häufig außerhalb des Fokus der maritimen Medizin lagen, obwohl es weltweit gesehen deutlich mehr Fischer:innen als Seeleute gibt. Passend dazu war die Präsentation des neuen „International Medical Guide for Seafarers and Fishers“ von der International Chamber of Shipping (ICS). Da das letzte Buch dieser Art, der International Medical Guide for Ships, von der WHO bereits im Jahr 2007 herausgegeben wurde, fülle dieses Buch eine wichtige Lücke und beziehe außerdem Fischer:innen mit ein.
Ein weiterer Schwerpunkt des Symposiums bezog sich auf die Lehren aus der COVID-19-Pandemie. Dabei lag ein wissenschaftlicher Fokus sowohl auf den Infektionsübertragungswegen an Bord als auch auf dem Infektionsschutz. Auch Einflüsse der Pandemie auf „mentale Gesundheit“ war ein wichtiges Thema. Zur Förderung der mentalen Gesundheit wurde mehrfach die Konnektivität – also ein permanenter Internetzugang für Seeleute auf hoher See – als Präventionsmaßnahme diskutiert. Diese Konnektivität stelle aber auch ein mögliches Risiko für Frustrationen angesichts nicht beeinflussbarer Probleme an Land dar. Der Austausch zwischen den Teilnehmenden wurde auch abseits der Vorträge durch ein abwechslungsreiches Abendprogramm begleitet.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Vielfalt der maritimen Themen pointiert die Vielschichtigkeit der Schifffahrtsmedizin. Der wissenschaftliche Austausch mit den Fachkollegen war oftmals sehr inspirierend und hat die internationale Vernetzung gefördert. Es ist sehr positiv, dass unsere Fachgesellschaft durch Vergabe des satzungskonformen Stipendiums dieses mitunterstützt hat. Sollten Sie in Ihrem Bereich Bedarf für ein Sponsoring maritim-medizinischer Forschungsaktivitäten haben, kommen Sie gerne auf den Vorstand zu.


Viele herzliche Grüße!
Ihre
Marcus Oldenburg und Lukas Belz
Verantwortlich für die
DGMM-Gesellschaftsseiten in der FTR:
PD Dr. Marcus Oldenburg, Hamburg (V.i.S.d.P.)
Geschäftsstelle:
Deutsche Gesellschaft für Maritime Medizin e. V.
Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin
Seewartenstr. 10
20459 Hamburg
Publication History
Article published online:
08 December 2023
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