Zusammenfassung
Hintergrund
Fragilitätsfrakturen der Hüfte sind einer der größten Auslöser für schlechte Gesundheitsergebnisse
von älteren Personen. Sie führen häufig zu Einschränkungen der Selbstversorgungsfähigkeit,
und die Mortalität ist weiterhin hoch. Das orthogeriatrische Co-Management kann die
Resultate dieser Hochrisikopopulation möglicherweise verbessern. Der Einfluss auf
Langzeitergebnisse ist jedoch noch nicht abschließend geklärt. Ziel war es, den Einfluss
des orthogeriatrischen Co-Managements auf die Mortalitätsrate und die Selbstversorgungsfähigkeit,
gemessen am Barthel-Index, 1 Jahr nach einer Hüftfraktur bei Personen ≥ 60 Jahre darzustellen.
Methodik
Eine systematische Literaturrecherche wurde entsprechend den Prozessschritten Identifikation,
Selektion und Bewertung durchgeführt, wobei die Datenbanken MEDLINE, CINAHL Complete
und Cochrane Library im Zeitraum von Februar bis März 2022 systematisch durchsucht
wurden. Eingeschlossen wurden englisch- und deutschsprachige Artikel, die im Zeitraum
von 2012 bis 2022 publiziert wurden. Letztlich konnten 12 Studien inkludiert werden.
Ergebnisse
In 6 Studien wurde eine statistisch signifikante Reduzierung der 1-Jahres-Mortalitätsrate
aufgezeigt. In nur 1 von 4 Studien, welche die Selbstversorgungsfähigkeit evaluierten,
konnte auf einer spezialisierten Abteilung eine signifikante Verbesserung festgehalten
werden.
Schlussfolgerung
Das orthogeriatrische Co-Management scheint dazu beizutragen, die 1-Jahres-Mortalität
und die Selbstversorgungsfähigkeit positiv zu beeinflussen. Die Implementierung dieser
Versorgungsform ist angesichts der heterogenen Studienresultate allerdings nur eingeschränkt
zu empfehlen.
Schlüsselwörter fragile Hüftfraktur - orthogeriatrisches Co-Management - Langzeitmortalität - Selbstversorgungsfähigkeit
- Barthel-Index