ZUSAMMENFASSUNG
Pathophysiologisch lassen sich neben der T-zellulären und der antikörpervermittelten
(humoralen) Abstoßung gegen humane Leukozytenantigene (HLA) auch Abstoßungen gegen
Nicht-HLA-Moleküle, komplementgetriggerte Abstoßungen und Abstoßungen durch Missing-Self
beschreiben. Klinisch müssen in Abhängigkeit vom Zeitpunkt nach einer Transplantation
immer auch nichtimmunologische Ursachen einer Transplantatdysfunktion in Betrachtung
gezogen werden. Trotz moderner immunsuppressiver Medikation ist die chronische Nierentransplantatabstoßung
der limitierende Faktor für das Überleben eines Nierentransplantats. Akute Abstoßungen
lassen sich nur in Zusammenschau von klinischen, labormedizinischen und apparativen
Befunden nachweisen – der Goldstandard in der Diagnostik einer Abstoßung stellt die
nephropathologische Begutachtung eines Nierenbiopsie-Stanzzylinders dar. Die Nierentransplantatbiopsie
ist ein standardisiertes, und in geübten Händen für Patienten und Transplantat sicheres,
diagnostisches Verfahren.