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DOI: 10.1055/a-2041-8249
Verbandsmitteilungen Radiopraxis 1 2023 / rtaustria

Was uns (gerade) beschäftigt


“Wozu soll ich Mitgliedsbeitrag bezahlen, wenn Ihr für mich eh nichts tuts?“, Diesen Vorwurf höre ich in regelmäßigen Abständen von einzelnen Mitgliedern unseres Verbandes. Anfang Juli wandten sich etliche Radiologietechnolog*innen an mich und berichteten Ihre Enttäuschung über die aktuelle Besoldungsreform in der KAGes, die Ende Juni bekannt wurde und forderten Maßnahmen von rtaustria ein.
Natürlich erwartet man sich als Mitglied in einem Berufsverband greifbare Ergebnisse – vor allem in Richtung Verbesserung der Arbeitsplatzsicherheit und/oder der Gehaltseinstufung. Nur ist das Zweite die alleinige Angelegenheit der Gewerkschaften und der Kammern. Berufsverbände (wie rtaustria), die eine freiwillige Interessensvertretung sind, haben keine „Kollektivvertragsfähigkeit“ und sind daher in diesen Fragen nur beratend, aber nicht verhandelnd zugelassen.
Unter den Radiologietechnolog*innen in der KAGEes war die Verunsicherung und der Unmut groß. Da nach ersten Berechnungen für langjährige Mitarbeiter der MTDs ein Umstieg in das neue Besoldungsschema nicht sinnvoll erschien. Laut Zentralbetriebsrat der KAGes, der die Verhandlungen für alle Mitarbeiterinnen verantwortet, gibt es für die MTDs eine Besserstellung über Vordienstzeiten und Spezialisierungs- und Erfahrungszulagen.
Diese Zulagen wurden ab Juli mit Berufsgruppenvertretern innerhalb der KAGes ausgearbeitet – die Höhe stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Im Schnitt solle damit für die MTDs ein Plus im dreistelligen Eurobereich pro Monat herauskommen, so der Zentralbetriebsrat.
Im rtaustria-Büro wurde zur Unterstützung dieser Verhandlungen eine aktuelle Übersicht aller Gehalts- und Besoldungsschemata zusammengestellt. Es gibt mindestens 25! unterschiedliche Schemata in Österreich nach denen Radiologietechnolog*innen eingestuft sind. Der Vergleich mit den diversen Besoldungsschemata der Bundesländer und einiger Kollektivverträge gibt einen Überblick über die Einstiegsgehälter, die Anzahl der Stufen, die Methodik bei der Vorrückung, Gehalt nach 10, 20, 30 Jahren und das Gehalt der letzten Stufe.
Mit einem Zitat von Friedrich Wilhelm Raiffeisen „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das schaffen viele.“ bedanke ich mich bei allen Radiologietechnolog*innen vor Ort, die aufstehen, ihre Stimme erheben und (hoffentlich) eine Nachbesserung erwirken – nicht nur für einen persönlich, sondern für alle Radiologietechnolog*innen, die im selben Schema verortet sind.
Ihre rtaustria Präsidentin Sabine Weissensteiner
Publication History
Article published online:
08 September 2023
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Georg Thieme Verlag
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