NOTARZT 2023; 39(02): 57
DOI: 10.1055/a-2018-6450
Editorial

Editorial

Florian Reifferscheid
1   Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitatsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Kiel, Germany (Ringgold ID: RIN15056)
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Liebe Leserinnen und liebe Leser,

mit der abklingenden Coronapandemie hat die Bundesregierung die seit Jahren diskutierten, dringend benötigten Ideen zur Reform der Notfallversorgung wieder aufgegriffen. Dieser Schritt ist wichtig und richtig und vor allem ist es dafür höchste Zeit. Die Meldungen aus Medien und Fachkreisen, dass Rettungsdienst, Notaufnahmen und Krankenhäuser an ihrer Belastungsgrenze arbeiten, machen deutlich, wie notwendig eine grundlegende Reform dieses Bereiches ist. Die Abmeldungen von Krankenhäusern und die Ausfälle im Rettungsdienst decken Probleme auf, die in den letzten Jahren durch knappe Personal- und Finanzressourcen entstanden und nun nicht mehr zu übersehen sind. Rettungsdienst, Notärztinnen und Notärzte sowie Notaufnahmen sind durch die Lücken in anderen Systemen zu einem stets verfügbaren Rettungsanker geworden. Daher ist es nun geboten, die anstehende Reform und die grundsätzlich guten Vorschläge der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung anzugehen und mit deren Umsetzung zu beginnen. Da Notfallversorgung aber mehr ist als Krankenhausversorgung, müssen die Belange des Rettungs- und Notarztdienstes im Rahmen der Reform unbedingt Gehör finden, ist doch der Rettungs- und Notarztdienst das Bindeglied zwischen den Sektoren und unmittelbar von allen Veränderungen betroffen. Für eine übergreifende und effiziente Modernisierung des einen Bereichs muss zwingend auch Rettungs- und Notarztdienst eingebunden werden, damit nicht Veränderungen an der einen zu Lücken an der anderen Stelle führen.



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Article published online:
11 April 2023

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