Thrombozytopenie: Liberale versus restriktive Transfusionspraxis

Viele Früh- und Neugeborene mit einer Thrombozytopenie erhalten – überwiegend aus Gründen der Blutungsprophylaxe – Plättchentransfusionen. Nachdem mehrere randomisierte Studien allerdings gezeigt hatten, dass höhere Transfusionsgrenzwerte mit einer schlechteren Prognose einhergehen, änderte ein US-Verbund von Neugeborenenintensivstationen (NICUs) seine Praxis im Sinne restriktiverer Thrombozytentransfusionen. Erhalten dadurch weniger Neonaten eine Transfusion?

Fazit

Die restriktive Thrombozytentransfusion führte im Vergleich zur liberaleren Strategie zwar zu einer Absenkung der die Transfusion auslösenden Plättchenkonzentrationen, nicht jedoch zu einer signifikanten Abnahme der Transfusionsrate, so die Forschenden. Dies liege möglicherweise am größeren Anteil unreiferer bzw. leichterer Neonaten im zweiten Studienzeitraum. Insgesamt gehen sie davon aus, dass sich die Transfusionsraten ohne Verschlechterung der Behandlungsergebnisse noch weiter absenken lassen.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. November 2023