Gesundheitswesen 2023; 85(11): 982-988
DOI: 10.1055/a-1955-9937
Originalarbeit

Zugangswege zu Gesundheitsförderungsmaßnahmen für Schwangere und junge Familien auf Landkreisebene am Beispiel der GesundheitsregionPlus Landkreis Fürth

Access Paths to Health Promotion Programs for Pregnant Women and Young Families at District Level Using the Example of the HealthdistrictPlus Fürth
Karl-Hermann Rechberg
1   Institut für Praxisforschung und Evaluation, Evangelische Hochschule Nürnberg, Nürnberg, Germany
,
Dennis John
2   Sozialwissenschaften, Evangelische Hochschule Nürnberg, Nürnberg, Germany
,
Kristina Przybyl
3   Dienststelle Zirndorf, Landratsamt Fürth, Zirndorf, Germany
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Hintergrund Der Landkreis Fürth hat im Rahmen der GesundheitsregionPlus (https://www.gesundheitsregionenplus.bayern.de/) eine Bedarfserhebung zu Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention bei Schwangeren und jungen Familien durchgeführt. Basierend auf qualitativem Interviewmaterial der Bedarfserhebung wird in diesem Beitrag ein gegenstandsorientiertes, theoretisches Modell von Zugangswegen zu Maßnahmen der Gesundheitsförderung und primären Prävention in der GesundheitsregionPlus Landkreis Fürth abgeleitet.

Methoden Es wurden insgesamt sieben Expertinnen und Experten sowie insgesamt elf Schwangere bzw. Mütter interviewt. Um den Zugang zu Maßnahmen der Gesundheitsförderung und primären Prävention in der Bevölkerung genauer zu untersuchen, wurden die Gespräche in Anlehnung an das Backward Mapping strukturiert. Die Daten wurden im Rahmen einer qualitativen, strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Es können insgesamt drei Ebenen des Zugangs im Hinblick auf die Randbedingungen unterscheiden werden, welche dazu führen, dass Schwangere und junge Familien an einer Maßnahme der primären Prävention & Gesundheitsförderung (Präv/GF-Maßnahme) in der GesundheitsregionPlus Landkreis Fürth teilnehmen: Ein erster Zugangsweg erfolgt über Enkulturation, ein zweiter erfolgt über Motivation und ein dritter Zugangsweg erfolgt über Empfehlungen. Abhängig von Randbedingungen wie z. B. einer spezifischen Gesundheitsförderungsmaßnahme kann eine der drei Zugangsebenen den dominanten Zugang darstellen.

Abstract

Background The GesundheitsregionPlus (https://www.gesundheitsregionenplus.bayern.de/) assessed measures for health promotion and primary prevention among pregnant women and young families in the area of Fuerth, Bavaria. Based on qualitative interview data, we derived a subject-orientated theoretical model of access routes to health promotion and primary prevention in the GesundheitsregionPlus area of Fuerth, Bavaria.

Methods We interviewed seven experts and eleven pregnant women or mothers. We structured the interview data in conformity with the backward mapping method to investigate access routes to health promotion and primary prevention in the respective population. We conducted qualitative, structured content analysis to analyse the interview data.

Results and Conclusion The theoretical model of access routes identified three different levels of access to health promotion and primary prevention for pregnant women and young families in the GesundheitsregionPlus area of Fuerth, Bavaria. A first access route was the level of Enculturation, a second access route was the level of Motivation and a third access route was the level of Recommendation. The dominance of one of the three access routes can depend on boundary conditions such as the specific type of health promotion measure.



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Article published online:
07 December 2022

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