Krankenhaushygiene up2date 2023; 18(01): 37-55
DOI: 10.1055/a-1934-1486
Infektiologie

Erkrankungen durch hochpathogene Erreger – Teil 2

Sven Kalbitz
,
Nils Kellner
,
Martin Macholz
,
Jörg Ermisch
,
Jana Fechner
,

Die Prävention hochkontagiöser Krankheiten wird durch die leichte Übertragbarkeit der Erreger erschwert. Besteht ein begründeter Verdacht, muss der Patient sofort für die Dauer der Infektiosität isoliert werden. Die weitere Behandlung erfolgt in einem der 7 deutschen Behandlungszentren mit einer Sonderisolierstation. Welche weiteren lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten auch in Europa relevant sind und was bei der hochspezialisierten Versorgung dieser Patienten zu beachten ist, lesen Sie im 2. Teil.

Kernaussagen
  • Die Prävention von Infektionskrankheiten, die durch hochpathogene Erreger verursacht werden, wird durch leichte Übertragbarkeit (z.B. durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion) und in einigen Fällen durch aerogene Transmission erschwert.

  • Mit dem Auftreten hochpathogener Erreger muss durch Einschleppung aus Endemiegebieten, im Rahmen von bioterroristischen Aktivitäten oder bei Laborunfällen gerechnet werden.

  • Besteht ein begründeter Verdacht auf das Vorliegen einer durch hochpathogene Erreger verursachten Erkrankung, muss der Patient sofort für die Dauer der Infektiosität isoliert werden. Die weitere Behandlung erfolgt in einem der 7 deutschen Behandlungszentren mit einer Sonderisolierstation (SIS). Hier erfolgt eine sofortige Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt und der Ständigen Arbeitsgemeinschaft der Kompetenz- und Behandlungszentren beim Robert Koch-Institut, einem bundesweit organisierten Expertennetzwerk (STAKOB, https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/Stakob/Stakob_node.html).

  • Bei der hochspezialisierten Versorgung von Patienten sind die unterschiedlichen Risikostufen der aktuell gültigen BioStoffV sowie bauliche, technische und arbeitshygienische Anforderungen zu berücksichtigen, die im Rahmen der TRBA 250 festgelegt sind.

  • Der Versorgungsaufwand kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.



Publication History

Article published online:
23 March 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany