Laryngorhinootologie 2023; 102(10): 721-722
DOI: 10.1055/a-1928-0624
Referiert und Diskutiert

Kommentar zu „Chronische Rhinosinusitis: posteriore nasale Neurektomie reduziert Rezidivrate“

Contributor(s):
Adam Chaker
,
Barbara Wollenberg

Die chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) ist eine entzündliche Erkrankung der Nasenhaupt- und -nebenhöhlen, welche durch unterschiedliche Mechanismen entstehen kann. Vor allem in eher postindustriell geprägten Ländern zeigt ein großer Teil der an CRSwNP erkrankten Patient*innen eine Assoziation zu dem Immunphänotyp, der als Typ-2-Inflammation beschrieben wird: Charakteristisch ist die Präsenz entzündlicher Infiltrate im Polypengewebe, überwiegend handelt es sich um eosinophile Granulozyten, aber auch Mastzellen, T-Zellen und Makrophagen sind nachweisbar. Die Befunde der Typ-2-CRSwNP zeigen eine bilateral symmetrische Ausdehnung, die Patient*innen berichten neben nasaler Obstruktion und posteriorer Rhinorrhoe typischerweise eine Hyposmie. Eine Assoziation mit Asthma bronchiale, respiratorischen Allergien oder Analgetikaintoleranz ist häufig. Hieraus resultiert auch eine Rationale für die antiinflammatorische Therapie. Bei Patient*innen mit dieser Form der CRSwNP ist die Rate an Rezidiven nach endonasaler Nasennebenhöhlenchirurgie deutlich erhöht. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, neuartige chirurgische Konzepte mit klarer Rationale zu prüfen.



Publication History

Article published online:
04 October 2023

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