Zusammenfassung
Die Behandlung eines Patienten mit stark abradierten Zähnen wäre
nach den klassischen Konzepten der Prothetik sehr komplex und
zahnschädigend. Parodontalchirurgische Maßnahmen, eine
endodontische Versorgung von Zähnen, Stiftaufbauten und die Versorgung
mit künstlichen Zahnkronen wären erforderlich. Heutzutage
können solche Probleme mit nichtinvasiven Verfahren, darunter auch
kieferorthopädischen, angegangen werden, wodurch die Zahnhartsubstanzen
und die Parodontalgewebe erhalten bleiben.
Der vorliegende Beitrag beschreibt die Behandlung eines Patienten mit starken
Zahnhartsubstanzverlusten durch ein interdisziplinär zusammengesetztes
Team (Kieferorthopäde, Prothetiker, Zahntechniker). Die
Hartsubstanzverluste waren dabei auf zwei Ursachen
zurückzuführen. Besonders die Palatinalflächen der
oberen Frontzähne waren auf Grund chemischer Erosion (Reflux von
Magensäure) sehr temperaturempfindlich geworden und es war
Zahnhartsubstanz durch Parafunktionen verloren gegangen. Gingivalsaum und
Fehlstellungen der Zähne wurden im Rahmen einer
kieferorthopädischen Therapie korrigiert. Die abradierten, aber
ansonsten gesunden, Frontzähne wurden dann mit sechs additiven Veneers
versorgt. Zahnstruktur, Vitalität und Knochenverlauf wurden dadurch
nicht beeinflusst. Provisorien waren nicht erforderlich und bei der
Präparation der Zähne war eine Anästhesie ebenso wenig
notwendig, wie beim Einsetzten der Versorgungen.
Mit dem vorliegenden Beitrag soll ein Protokoll vorgestellt werden, mit dem die
strukturellen und ästhetischen Probleme eines Patienten mit stark
abradierter oberer Front konservierend und komfortabel behandelt werden
können.
Abstract
According to the classic concepts of prosthodontics the treatment of a patient
presenting severely worn dentition would involve a complex and demolitive
treatment including: periodontal surgery, endodontic therapy, post and cores and
crowns; nowadays, these problems can be solved with non-invasive procedures,
involving orthodontic treatment, that allow us to preserve dental and
periodontal tissues.
This article describes the interdisciplinary team approach (orthodontist,
prosthodontist, dental technician) for the treatment of a patient showing
missing tooth substance due to a combination of two causing factors: chemical
erosion (acid gastric reflux), especially on the palatal surfaces of the upper
incisors that became particularly sensitive to temperature variation, and
parafunction. The gingival tissue levels and the tooth malposition were
corrected by orthodontic therapy, the abraded and healthy upper front sextant
was restored with 6 additional veneers; tooth structure, teeth vitality and bone
level were maintained.
No temporaries were delivered and no anaesthesia was necessary either for tooth
preparation and final impression.
The aim of this paper is to show a protocol to treat in a conservative and
comfortable manner the structural and esthetic problems in a patient presenting
a worn upper sextant.
Schlüsselwörter
interdisziplinär - Kieferorthopädie - Prothetik
Key words
interdisciplinary - orthodontics - prosthodontics